Zur Hälfte des zweiten Tages der Rallye Finnland liegt weiterhin Jari-Matti Latvala in Führung. Der Volkswagen-Pilot baute seinen Vorsprung zu Teamkollege Sebastien Ogier auf 8,4 Sekunden aus. Weiterhin in Schlagdistanz ist Kris Meeke auf Rang drei. Dem Citroen-Piloten fehlen 13 Sekunden zur Spitze.

Wetter und andere Probleme

Der Führende Latvala holte am Vormittag in Finnland die ersten beiden Bestzeiten - nicht ohne Probleme gleich zu Beginn. "Wir hatten einen Moment in einer Linkskurve", erklärte er. "Wir rutschten in einen Graben waren um ehrlich zu sein für eine lange Zeit drin." Diese Prüfung wurde im Recce als erste befahren und Latvala war fest überzeugt, dass die Kurve enger werden würde. Dennoch setzte er auf dieser WP die Bestzeit. Gleiches gelang ihm auf WP6, womit er Geschichte schrieb. Latvala holte die 250. WP-Bestzeit für den Polo in der WRC.

Jari-Matti Latvala führt in Finnland, Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala führt in Finnland, Foto: Volkswagen Motorsport

Teamkollege Ogier musste sich - mit Ausnahme von WP8 - hinter Latvala einreihen. Auf den anfänglichen Prüfungen bemerkte der Weltmeister keinen Nachteil seiner ersten Startposition. Das sollte sich auf der verkürzten Ouninpohja ändern. Die Bedingungen blieben über den gesamten Vormittag trocken und warm, wodurch viel loser Schotter auf der Strecke lag. "Wir hatten keine Probleme, aber es gab keine Chance, mehr zu machen", ärgerte sich Ogier, der auf dieser Prüfung 3,2 Sekunden auf Latvala verlor.

Meeke greift an

Schnellster auf Ouninpohja - jetzt Kakaristo genannt - war Kris Meeke. Der Citroen-Pilot war bereits am Donnerstag der einzige Pilot, der die Zeiten der beiden Volkswagen mitgehen konnte und setzte diesen Trend fort. Auf WP8 unterlief dem Nordiren allerdings ein kleiner Fehler. "Ich ging nach ca. zwei Kilometern ein bisschen weit bei einer Abzweigung nach rechts und habe meinen Schwung verloren", erklärte Meeke und fügte in Richtung Volkswagen hinzu: "Wenn du nicht perfekt fährst, ist es unmöglich, an ihren Zeiten zu kratzen."

Selbiges musste auch Lokalmatador Mikko Hirvonen erkennen. Der Ford-Pilot erreichte am Freitag eine zweitbeste Zeit, verlor aber im Gesamtklassement Sekunde um Sekunde. Zum Mittagsservice liegt der Finne 39,1 Sekunden hinter Meeke und 11,2 Sekunden vor dem dritten Volkswagen, Andreas Mikkelsen. Dieser bekommt Druck von Mads Östberg im Citroen. Der Norweger gewann stetig mehr Selbstvertrauen und begann, sich mit dem Setup seines DS3 WRC anzufreunden. Nach acht Prüfungen fehlen ihm nur noch 0,8 Sekunden auf seinen Landsmann Mikkelsen.

Aus für Thierry Neuville

Als bestplatzierter Hyundai-Pilot sortierte sich Hayden Paddon auf dem siebten Rang ein. Sein Teamkollege Neuville kam in der ersten Prüfung des Tages weit hinaus, beschädigte sich sein Auto und fuhr den Heckspoiler ab. Auf den folgenden WPs büßte der Belgier immer weitere Sekunden ein und liegt zum Mittagsservice mit 1:32.9 Sekunden Rückstand auf Rang acht. "Ich habe komplett den Grip am Heck verloren und musste daher sehr vorsichtig sein", schilderte Neuville. Während des Service wurde Neuville zum Technischen Delegierten der FIA gerufen - mit bitterem Ergebnis. Sein Überrollkäfig zeigte Beschädigungen auf und Neuville wird die Rallye Finnland nicht fortsetzen können.

Ebenfalls weit zurückgefallen ist Juho Hänninen. Der Finne überschlug sich auf WP6 und beschädigte sich die Windschutzscheibe. Da die Sicht eingeschränkt war, entschied sich die Crew, die Scheibe komplett aus dem i20 zu entfernen. Besonders Co-Pilot Tomi Tuominen hatte zu kämpfen, bei starkem Fahrtwind die Seiten umzublättern. Die Mannschaft rutschte von Platz vier auf Rang elf ab.

Kubica erneut ausgeschieden

Am Donnerstag erklärte Robert Kubica noch, er wolle die Rallye diesmal ruhig und vorsichtig angehen. Bereits auf der ersten Freitagsprüfung dennoch das Aus. Der Ford-Pilot rutsche nach 1,6 km in einen Graben und musste den Tag vorzeitig beenden. Damit rutschten die beiden Ford-Piloten Elfyn Evans und Martin Prokop auf die letzten beiden Top-10-Plätze.