Nach eineinhalb Monaten Sommerpause treten die Piloten bei der Rallye Finnland, die vom 31. Juli bis zum 3. August ausgetragen wird, wieder in den Kampf um Sekunden und Meter. Besonders ist, dass die Rallye - vormals 1000-Seen-Rallye genannt - in diesem Jahr nicht am Samstagabend endet, sondern am Sonntag seinen krönenden Abschluss zurückbekommt.

Das Event zieht jedes Jahr zahlreiche Motorsportfans in die rund 250 km nördlich der Hauptstadt Helsinki gelegene finnische Studentenstadt Jyvaskyla. Überall an den Schotterpisten, die durch die Wälder des Landes führen, sind tausende Fans positioniert und fiebern mit den Piloten.

Die Sprünge in Finnland sind weltbekannt, Foto: Volkswagen Motorsport
Die Sprünge in Finnland sind weltbekannt, Foto: Volkswagen Motorsport

Der erste Austragungsort nach der Sommerpause hat viele besondere Eigenschaften zu bieten. Nirgendwo gibt es so viele Kuppen und Hügel, über die die Autos springen und im Anschluss eine halbe Ewigkeit durch die Luft fliegen. Grund ist die hohe Geschwindigkeit der Veranstaltung. Die 360,94 gewerteten Kilometer werden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 120 km/h bestritten. Dabei erreichen die Piloten teilweise um die 200 km/h. Daher wird die Rallye oft mit dem finnischen Wort 'Sisu' betitelt, was frei übersetzt so viel heißt wie 'mit Mut'. "Sie ist einfach die viel zitierte Formel 1 im Wald", sagt Lokalmatador Jari-Matti Latvala.

Ein perfekter Aufschrieb ist unerlässlich, da viele Ecken blind angesteuert werden. Ein besonderes Highlight für die Piloten ist Ouninpohja - allerdings 2014 in anderer Form. Sie wird am Freitag unter dem Namen Kakaristo gefahren und ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Kilometer verkürzt. Die berüchtigte Prüfung findet auf weitläufigen, schnellen Straßen statt und enthält viele Sprünge. Danach führt eine Haarnadel die Piloten wieder zurück auf enge und eher technische Strecken. Insgesamt bleiben nur vier Prüfungen aus dem Vorjahr unverändert bestehen.

2009 siegte Mikko Hirvonen in Finnland, Foto: Sutton
2009 siegte Mikko Hirvonen in Finnland, Foto: Sutton

Erneut geht Volkswagen als klarer Favorit in die Rallye. Besonders Finne Jari-Matti Latvala hofft auf einen Heimvorteil - nicht unbegründet. Insgesamt 52 der bisher 63 Rallyes in Finnland wurden von Finnen gewonnen. Lediglich Sebastien Loeb, Markko Märtin, Didier Auriol und Sebastien Ogier brachen die Dominanz. Somit zählt auch Mikko Hirvonen zum erweiterten Favoritenkreis. Der Finne gewann seine Heimrallye bereits im Jahr 2009 und ist mit dem Ford Fiesta stark aufgestellt.