Volkswagen fährt bei der Rallye Polen einem Doppelerfolg entgegen. Sebastien Ogier baute am Samstagnachmittag seine Führung vor Volkswagen-Teamkollege Andreas Mikkelsen deutlich aus. Vor dem abschließenden Super Special am Samstagabend trennen die beiden VW-Piloten 59,7 Sekunden. Das Podest wird aktuell von Thierry Neuville im Hyundai i20 komplettiert.

Mikkelsen gibt die Jagd auf

Weltmeister Ogier ließ am Nachmittag in Polen trotz wechselhafter Bedingungen nichts mehr anbrennen. Der Franzose sicherte sich eine Bestzeit und lag in allen anderen Prüfungen vor seinem Verfolger Mikkelsen. Auf der vorletzten Prüfung des Tages kamen mehr als 33 Sekunden Rückstand für Mikkelsen hinzu, der über Bremsprobleme klagte.

Für den Norweger war aber bereits nach WP17 der Kampf um den Sieg vorbei und die Konzentration auf Platz zwei gerichtet. "Sebastien ist zu weit weg, um ihn noch herauszufordern. Ich konzentriere mich auf meine Pace, schone die Reifen und versuche einfach nur durchzukommen", schilderte der Norweger, der immer noch mehr als eine Minute Vorsprung auf Rang drei hat.

Im teaminternen Duell bei Hyundai übernahm auf WP18 Thierry Neuville die Führung. Der Belgier schob sich an seinem Teamkollegen Juho Hänninen vorbei und liegt aktuell auf dem dritten Rang. Hänninen kämpfte mit einer schiefen Lenkung, die ihm bereits am Vormittag Probleme bereitete. Der Versuch, die Lenkung während des Service zu reparieren, scheiterte aus Zeitgründen.

Thierry Neuville könnte seinen zweiten Podestplatz mit Hyundai holen, Foto: Sutton
Thierry Neuville könnte seinen zweiten Podestplatz mit Hyundai holen, Foto: Sutton

Latvala mit Lebenszeichen

Für Jari-Matti Latvala hieß es im Mittagsservice hoffen, dass VW seinen demolierten Polo R WRC wieder fit bekommt - mit Erfolg. Der Finne arbeitete sich über den Nachmittag mit zwei Bestzeiten wieder auf Position sechs nach vorne und liegt vor dem abschließenden Super Special am Samstagabend nur noch 1,5 Sekunden hinter Hänninen. "Ich habe gemacht, was ich konnte - absolut alles was ich konnte. Ich hatte keine Nachsicht mit dem Auto und fuhr voll auf Angriff", freute sich Latvala über seine Bestzeit auf der abschließenden und längsten Prüfung des Samstags.

Bei noch fünf ausstehenden Prüfungen am Samstagabend und Sonntag ist für Latvala sogar noch der dritte Platz im Bereich des Möglichen. 13.6 Sekunden vor dem Fünftplatzierten Hänninen liegt Mikko Hirvonen auf Platz drei, den wiederrum nur 10.1 Sekunden von Neuville auf dem letzten Podestplatz trennen.

Die Top-10 hinter Latvala werden von Hayden Paddon, Henning Solberg, Kris Meeke und Martin Prokop komplettiert.

Kubica ist raus

Für Robert Kubica war der zweite Tag der Rallye Polen bereits vorzeitig beendet. Der Pole lag auf Rang sechs, bis er nach einem Fehler auf WP17 die Segel streichen musste. Bereits nach 3,6 Kilometern unterlief dem Ford-Piloten ein Fehler und sein rechtes Hinterrad riss ab. Sowohl er als auch sein Co-Pilot blieben bei dem Zwischenfall unverletzt, ob Kubica am Sonntag nochmals starten wird, ist aktuell noch nicht bekannt.

Die Rallye beendet ist hingegen für Mads Östberg, der bis zur 14. Prüfung auf Podestkurs lag. Der Citroen-Pilot traf auf WP14 einen Stein und überschlug sich. Der Schaden fiel anscheinend schlimmer als erwartet aus, womit ein Restart unter Rally2 nicht möglich ist.