Da es in der Saison 2014 keine Qualifying-Prüfung mehr gibt und der erste volle Tag einer Rallye in der Reihenfolge der Fahrergesamtwertung gestartet wird, musste Sebastien Ogier auf Sardinien als Erster auf die staubigen Pisten. Da er die Straßen von losem Sand 'freifegen' musste, verlor er auf den ersten Prüfungen am Freitag sehr viel Zeit und fiel bis auf Rang zehn zurück. Besser wurde die Situation für ihn erst bei der zweiten Durchfahrt der Prüfungen, als schon Fahrspuren zu erkennen waren.

Dementsprechend ist Ogier auch kein Fan der neuen Regelung und stellt sich mit seiner Meinung bewusst gegen seine Konkurrenten. "Die FIA will eine gewisse Show erzeugen, indem sie die Regularien einsetzt, aber für mich ist es eine Regelung für Verlierer", nahm er kein Blatt vor den Mund. "Es gibt ein paar Fahrer, die zufrieden damit sind, so zu gewinnen, aber ich gehöre nicht zu ihnen. Ich mag diese Regel nicht. Sie ist dumm." Er verstehe nicht, was an der Qualifying-Prüfung schlecht gewesen sein soll und warum der Schnellste der Meisterschaft bestraft wird.

Mads Östberg zeigt für Ogiers Haltung wenig Verständnis - um es milde auszudrücken. "Es ist Teil des Spiels, von wo aus man in eine Rallye startet. Ogier redet die ganze Zeit darüber. Na ja, du bist der Schnellste der Welt, du kannst ruhig als Erster losfahren", sagte er und schickte eine wenig schmeichelhafte Aufforderung hinterher: "Verp... dich!"

Auch Östbergs Teamkollege Kris Meeke kann Ogiers Ärger nicht nachvollziehen. "Motorsportserien auf der ganzen Welt verwenden Systeme, um die Autos mit einem Handicap zu versehen, sei es durch das Gewicht oder indem sie die Motorleistung begrenzen", zeigte er auf. "Wir haben das natürlichste Handicap-System auf der Welt und es macht Sinn, es einzusetzen." Der Freitag in Sardinien, der einen regen Wechsel an der Spitze sah, sei ein gutes Beispiel. "Es ist für das Spektakel des Sports großartig."