Sebastian Ogier: Was für ein Rallyetag! Ich denke Jari-Matti und ich haben den Fans eine gute Show geboten. Wir sind beide am Limit gefahren. Auf der ersten Prüfung hat Jari eine fantastische Zeit vorgelegt, danach konnte ich wieder Zeit gutmachen. Am Ende, als Julien und ich dann auf der letzten Stage die Information von seinem Zeitverlust erhielten, haben wir das Risiko etwas rausgenommen. Wir sind jetzt natürlich in einer sehr guten Position, um die Rallye erneut zu gewinnen. Aber morgen stehen noch vier harte Prüfungen auf dem Programm, ohne Service – deswegen werden wir voll konzentriert in den Schlusstag gehen.

Mads Östberg: Wir waren auf den Prüfungen sehr vorsichtig. Es kam gar nicht in Frage Risiko einzugehen. Unser zweiter Platz zeigt, dass es die richtige Strategie war. Wir haben noch eine große Lücke zum dritten Platz und wir können uns in Sachen Performance sogar noch ein wenig steigern. Wir müssen einfach bis zum Ende der Rallye so weitermachen.

Latvala kämpft noch um den zweiten Platz, Foto: Sutton
Latvala kämpft noch um den zweiten Platz, Foto: Sutton

Jari-Matti Latvala: Wir müssen nach vorn schauen: Die Rallye ist noch nicht zu Ende und wir haben noch Chancen, Platz zwei zurück zu erobern. Gleichzeitig bin ich natürlich enttäuscht, denn die Chance auf den Sieg ist verloren. Der Tag lief wirklich nicht nach Wunsch. In der ersten Prüfung kostete uns ein Fehlalarm aufgrund eines defekten Sensors Zeit. Als wir anhalten wollten, war der Hinweis auf die viel zu hohe Wassertemperatur wieder verschwunden und wir konnten weiterfahren. Am Nachmittag leistete ich mir zu Beginn der 60-Kilometer-Prüfung einen Quersteher, traf einen Stein und beschädigte ein Hinterrad. Durch den Reifenwechsel verloren wir rund zwei Minuten auf Sébastien und Julien.

Andreas Mikkelsen: Unser Plan ist heute nicht ganz aufgegangen. Wir wollten unser eigenes Tempo anschlagen, unsere eigene Rallye fahren. Wenn das schnell genug gewesen wäre, Mads Östberg zu schlagen – gut. Wenn nicht – auch gut. Auf jeden Fall wollten wir sauber durchfahren, um am Ende einen Platz unter den Top vier zu holen. Wir haben auf WP zwölf einen großen Stein getroffen und uns so einen der vorderen Dämpfer beschädigt. Damit konnten wir auf der anschließenden 60-Kilometer-Prüfung nicht mehr attackieren und haben stattdessen versucht, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Das ist uns gelungen. Dass wir immer noch in Reichweite zum Podium sind, hat auch mit dem Pech unseres Teamkollegen Jari-Matti Latvala zu tun. Wir nehmen es, wie es kommt. Aber auch morgen gilt: Wir werden nicht um jeden Preis attackieren.

Evans: So sieht wenig Risiko aus, Foto: Sutton
Evans: So sieht wenig Risiko aus, Foto: Sutton

Elfyn Evans: Der heutige Tag war ganz okay. Die erste Prüfung lief ganz gut, der Reifenverschleiß war aber etwas hoch, das hat uns für die folgende lange Prüfung beunruhigt. Dann haben wir aber vom Unfall von Kubica gehört und so mussten wir nur noch ein Auge auf die Zwischenzeiten von Prokop werfen. Wir sind sehr vorsichtig gefahren und um ehrlich zu sein, waren die Zeiten noch sehr positiv. Wir sind mit sehr wenig Risiko gefahren und haben uns entschlossen, so weiter zu machen. Es war eine harte Etappe und es war sehr wichtig, ins Ziel zu kommen.

Khalid Al Qassimi: Ich habe mich heute Morgen auf der langen Prüfung zwei Mal gedreht. In der Servicepause haben wir sehr viel mit unseren Ingenieuren am Setup gearbeitet. Ich denke, wir bewegen uns in die richtige Richtung. Mit dem überarbeiteten Setup hat mir das Handling des Autos mehr zugesagt, wenn ich attackiert habe. Ich konnte zudem weitere Fehler vermeiden.

Kubica musste wieder Lehrgeld bezahlen, Foto: Sutton
Kubica musste wieder Lehrgeld bezahlen, Foto: Sutton

Robert Kubica: Es war ein kurzer, schneller Ausflug. Ich bin mit meinem Auto sehr weit innen gefahren, da die Straße sehr eng war. Leider war irgendwo mitten in den Büschen ein großer Fels versteckt. Wir haben ihn getroffen und ein Rad verloren. Das ist schade, denn bis dahin lief es sehr solide und ich habe eine gute Pace gehabt, ohne Risiko eingehen zu müssen. Solche Sachen passieren einfach, aber wir haben auch viele positive Dinge aus den letzten zwei Tagen mitnehmen können. Unsere Zeiten und meine Fahrten auf manchen Prüfungen zeigen, dass es in die richtige Richtung geht.

Thierry Neuville: Als Zweiter auf die Strecke zu gehen bedeutete für uns wenig Grip, was die Sache sehr trickreich gestaltete. Am Vormittag kamen wir aber trotzdem in Schwung und ich bin gut gefahren. Wir haben den heutigen Tag genutzt, um einige Dinge am Auto zu verändern und weiter zu lernen. Das Team hat in der Mittagspause einen guten Job gemacht, danach habe ich mich im Auto noch ein wenig wohler gefühlt. Ich konnte viel besser attackieren. Das zeigt, dass wir Fortschritte machen. Ich hoffe, dass es morgen so weiter gehen wird.