Nach dem ersten Tag in Argentinien ist VW wieder einmal die dominierende Macht der WRC. Nachdem Sebastien Ogier den Auftakt gewonnen hatte, schlug am Nachmittag Jari-Matti Latvala zurück. Obwohl Ogier zunächst seinen Vorsprung aus der Eröffnungsprüfung ausgebaut hatte, konnte Latvala mit 3,3 Sekunden Vorsprung in den Service-Park zurückfahren. Ogier, der die morgendliche Prüfung von Santa Catalina nach La Pampa für sich entschieden hatte, ließ in der zweiten Wertungsprüfung aufgrund der schmutzigen Fahrbahn Zeit liegen. Am Ende des Tages lag er 17,7 Sekunden hinter Latvala. Auf Rang drei landete der vorsichtige Kris Meeke, der zum ersten Mal als WRC-Pilot in Argentinien ist. Die Top-6 komplettierten Elfyn Evans, Robert Kubica und Martin Prokop.

Nach schweren Regenfällen hatten einige Piloten mit den vielen Steinen und ausgewaschenen Stellen auf den Straßen zu kämpfen. Santa Catalina wurde als ruppigstes Teilstück eingeschätzt, wo es drei Top-Piloten erwischte: Mikko Hirvonen musste seinen Fort Fiesta RS abstellen, nachdem er eine Mauer touchiert hatte. "Das war meine Fehler, ich habe eine Pacenote verpasst", gab er gegenüber der offiziellen Webseite der WRC offen zu. Mads Ostberg beschädigte ein Vorderrad, als er einen Stein traf. "Es passierte bei einem kleinen Sprung in eine Rechtskurve", sagte Östberg. "In meinen Pacenotes war sie als Vollgas-Kurve verzeichnet. Ich habe zwar ein wenig gebremst, aber das Heck ist stark ausgebrochen." Der Norweger erwartet dennoch, am Samstag wieder dabei zu sein. Außerdem muss er seine rechte Hand untersuchen lassen, die er sich bei einigen hektischen Lenkkorrekturen verletzte.

Dani Sordo schließlich verlor über zwölf Minuten in den beiden Wertungsprüfungen: Ein Turbo-Rohr war lose. Schließlich musste er seinen Hyundai wegen Motorproblemen abstellen. Sein Teamkollege Thierry Neuville, der Grip-Probleme beklagte und während der zweiten WP lange eine lose Aufhängungs-Abdeckung mitschleifte, wurde vom Team angewiesen, anzuhalten, um größeren Schaden zu verhindern.

Das Favoritensterben setzte sich fort, als Andreas Mikkelsen seinen Polo R kurz vor dem Ziel wegen Problemen mit der Lichtmaschine abstellen musste. Sollten die beiden unter der Rally2-Regel starten, wären Mikkelsen und Neuville auf den Rängen sieben und acht. Leader Latvala ficht das nicht an. Er war mit seiner Leistung hochzufrieden. "Wir hatten ein wirklich gutes Gefühl auf der Prüfung", sagte Latvala. "Miika [Co-Pilot Anttila] hat einen perfekten Job gemacht und ich habe es richtig genossen. Wenn du dich so fühlst, kann alles passieren." Sein Verfolger sprach von einer harten Prüfung für das Material: "Besonders die erste Prüfung des Tages war extrem hart für das Material, es wird in jedem Fall eine harte Rallye, auch für die Mechaniker. Zum Glück lief für uns im Gegensatz zur Konkurrenz alles problemlos."