Mit einer Extraportion Selbstvertrauen nach dem Schweden-Sieg reist Jari-Matti Latvala als WM-Führender nach Mexiko. Mit Testfahrten in Spanien hat sich die gesamte Volkswagen-Truppe ausgiebig auf die erste Schotter-Rallye der Saison vorbereitet. Ein Geheimrezept gegen das Saubermachen wird allerdings schwer zu finden sein. Seit dieser Saison starten die Piloten am ersten Tag der Rallye nach WM-Klassement, wodurch Latvala die Strecke für die nachfolgenden Piloten von Dreck und Steinen befreit. "Durch die wegfallende Qualifikation muss ich in Mexiko als Erster auf die Piste, was natürlich ein Handicap ist", ist sich Latvala wohl bewusst.

Der VW-Pilot nimmt die Regeln aber wie sie sind, schließlich überwiegt die Freude, erstmals in seiner Karriere auf Platz eins der WM zu stehen. "Ich nehme es sportlich und werde das Beste aus den Gegebenheiten machen", gibt sich der Finne kämpferisch. Zumal noch nicht alles verloren ist, schließlich wird die Reihenfolge am zweiten Tag gedreht und auch sein ärgster Rivale, Teamkollege Sebastien Ogier, startet nur eine Position hinter ihm. "Wenn alles perfekt läuft, ist sogar ein Sieg möglich, aber das ist nicht mein Hauptziel. Wir wollen wenigstens Punkte holen. Eine Podiumsplatzierung wäre schon super."

Sebastien Ogier siegte 2013 in Mexiko, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier siegte 2013 in Mexiko, Foto: Volkswagen Motorsport

Das sieht Ogier anders. Für den Weltmeister gibt es in Mexiko nur ein Ziel: Seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholen. "Wir starten als Zweite mit dem Wissen, dass die Straßenverhältnisse mit jedem Auto besser werden. Meine Ausgangssituation ist mit Sicherheit besser als die meines Teamkollegen Jari-Matti, aber die Jungs hinter uns werden noch bessere Bedingungen haben", warnte der 29-Jährige. Die Aufgabenstellung ist klar: Am ersten Tag das Maximum herausholen, um Schadensbegrenzung zu betreiben und danach richtig angreifen. Hoffnung gibt dem Franzosen die Stärke des VW-Motors. "Wir hatten mit den Bedingungen, der dünnen Luft und dem damit verbundenen Leistungsverlust, weniger Probleme als unsere Konkurrenten. Doch die Karten sind für 2014 neu gemischt worden."

Mit Platz zwei in Schweden, mischt auch der dritte VW-Pilot Andreas Mikkelsen vorne in der WM mit und muss sich als Vierter den rauen Strecken stellen. Allerdings ist die Rallye für den Norweger, der 2013 erst ab der Rallye Portugal für VW am Start war, völliges Neuland. Lediglich am Recce nahm Mikkelsen im vergangenen Jahr teil und hat somit zumindest einige Eindrücke gesammelt. Nach seinem ersten Podestplatz in Schweden kann er die kommende Rallye kaum erwarten, hat sich mit den Top-5 aber gemächliche Ziele gesteckt. "Wenn man einmal auf dem Podium stand, möchte man das natürlich wiederholen. Man darf aber auch den Sinn für die Realität nicht verlieren", bleibt der Norweger auf dem Boden.