Als zweifacher IRC-Champion ist Andreas Mikkelsen an Champagnerduschen auf dem Podest an sich gewöhnt. Doch in der höchsten Klasse des Rallyesports musste er bis zur Rallye Schweden 2014 warten, ehe es mit einer Feier auf dem Podest klappte. Nachdem er die Rallye zeitweise angeführt hatte und sich mit seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala um die Spitzenposition duellierte, musste er nach einem kleinen Ausrutscher Platz zwei gegen Mads Östberg verteidigen.

Volkswagen-Teamchef Jost Capito ist trotz des Fehlers sehr beeindruckt von der Leistung seines Schützlings, der für das Volkswagen Team II an den Start geht. "Was wirklich beeindruckend ist, ist die Tatsache, dass er das Ergebnis nicht aufgrund eines Defekts oder Fehlers anderer erreicht hat, sondern weil er von Beginn an gekämpft hat - er hat auf der ersten Stage die schnellste Zeit gesetzt - und dann blieb er das ganze Wochenende über im Kontakt zur Spitze", lobte er.

"Das war mehr, als wir erwartet hatten und wir haben dieses Wochenende viel von ihm erwartet", fügte er hinzu. Das vergangene Jahr sei für Mikkelsen ein Lernjahr gewesen. Sebastien Ogier habe 2012 10.000 Testkilometer abgespult, und sei deswegen bei Weitem in der besten Position gewesen. Auch Jari-Matti Latvala habe recht viel getestet. "Aber Andreas hatte nur das Mindestmaß an Testfahrten und - wie Sie wissen - sind jedes Jahr nicht gerade viele Testtage erlaubt", erläuterte er gegenüber der offiziellen Webseite der WRC.

Zudem sei Mikkelsen erst mitten in der Saison - bei der Rallye Portugal - eingestiegen und habe deswegen viel weniger Erfahrung mit dem Polo R WRC gehabt. "Er hat letztes Jahr einen fantastischen Job gemacht und gelernt, und dieses Jahr haben wir ihm gesagt, dass wenn er Selbstvertrauen hat und eine Rallye schon ein paar Mal bestritten hat, er um das Podium kämpfen kann", sagte er. "Schweden war die erste dieser Rallyes und ich denke, er hat fantastische Arbeit abgeliefert und nicht nur um das Podium, sondern den Sieg gekämpft."