Der Rallyesport ist unberechenbar. Diese Faustregel erwies sich auch beim zweiten WRC-Lauf 2014 in Schweden wieder als absolut zutreffend. Nachdem Weltmeister Sebastien Ogier trotz des scheinbaren Defizits, als Erster starten zu müssen, Tag zwei in Führung beendete, zweifelten die Wenigsten am zweiten Sieg in Serie für den Rallye-Überflieger.

Jedoch unterlief Ogier direkt auf der ersten Wertungsprüfung des dritten Tages ein folgenschwerer Fehler, der ihn knapp viereinhalb Minuten kostete. Momentan liegt der Franzose nur noch auf dem 20. Gesamtrang - seine Volkswagen-Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala führen die Rallye nach SS8 souverän an.

"Es war ein dummer Fehler von mir und ich bin absolut selber schuld", gestand Ogier ernüchtert ein. "Ich bin in einer langsamen Kurve viel zu schnell eingebogen und direkt über einen kleinen Schneewall in den Straßengraben gerauscht. Es wird jetzt verdammt schwierig, hier noch irgendwas zu reißen, denn ich habe verdammt viel Zeit verloren, aber ich werde natürlich alles versuchen."

Neuvilles Pechsträhne geht weiter

Auch ein weiterer Hochkaräter blieb nicht vom Pech verschont: Vizeweltmeister Thierry Neuville musste in der zweiten Rallye für seinen neuen Arbeitgeber Hyundai bereits zum zweiten Mal einen Nackenschlag hinnehmen. Mit einem Defekt an Radaufhängung und Radträger stellte der Belgier sein Auto zunächst ab, schlich anschließend jedoch noch mit gigantischem Rückstand auf Stagesieger Mikkelsen ins Ziel. Hyundai zog das Auto anschließend für den laufenden Tag aus dem Wettbewerb zurück, um genauere Untersuchungen anzustellen.

Anders als in Monaco darf Neuville unter Rally2-Regularien am morgigen Samstag jedoch wieder ins Lenkrad greifen. Für jede verpasste Stage werden ihm allerdings fünf Minuten auf die jeweilige Bestzeit aufaddiert. Mit dem Ausgang des Events wird er somit bei neun Stages am heutigen Freitag nichts mehr zu tun haben.