Nach zehn absolvierten Prüfungen bei der Rallye Monte Carlo hat sich Favorit Sebastien Ogier die Führung erobert. Der Franzose holte auf Vitrolles-Faye 2 die Bestzeit und nahm seinem Konkurrenten Bryan Bouffier 47 Sekunden ab. Schuld war ein Dreher des bis dahin führenden Ford-Piloten. Doch auch Ogier hielt sich nicht schadlos. Der Weltmeister hatte mit seinem Volkswagen eine kleine Berührung, bei der die Felge seines Vorderrades leicht beschädigt wurde. "Es ist nicht viel passiert. Bis jetzt würde ich sagen, dass es ein guter Tag war, aber es wartet noch eine sehr schwierige Prüfung", erklärte Ogier.

Dramen durch schmelzendes Wasser

Auf der ersten Prüfung des Nachmittags endete eines der spannendsten Duelle der Rallye. Überall auf der Strecke stand Schneewasser und machte die Prüfungen zur Herausforderung für alle Piloten. Robert Kubica verlor auf WP9 die Kontrolle über seinen Ford Fiesta und crashte. Damit kann Kris Meeke im Citroen zunächst wieder aufatmen, denn der unmittelbare Druck von hinten ist vorbei.

Großes Pech für Volkswagen

Freud und Leid bei Volkswagen. Während Sebastien Ogier die Führung der Rallye übernahm, fielen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen weit zurück. Auf der ersten Prüfung nach dem Service holte sich Latvala einen Platten und verlor rund zwei Minuten, um seinen Reifen zu wechseln. "Zu Beginn der Prüfung berührte ich am Ausgang einer Rechtskurve eine scharfe Kante und beschädigte mir das Rad", ärgerte sich Latvala, dem nun mehr als sechs Minuten zu Teamkollege Ogier fehlen.

Nur eine Prüfung später erwischte es Mikkelsen. Der Norweger verlor in einer sehr engen und rutschigen Kurve die Kontrolle über seinen Polo R WRC und kam von der Strecke ab. Der Wagen trug keine Beschädigungen davon, aber der dritte VW-Pilot fiel hinter Latvala und Mikko Hirvonen auf Rang acht zurück.

Citroen auf Doppel-Podestkurs

Vor der letzten Prüfung am Freitagabend scheinen die Top-3 klar bezogen. Ogier hat sich - angeblich mit gemäßigtem Schaum - mittlerweile ein Polster von 22.6 Sekunden gegenüber Bouffier aufgebaut und liegt sogar 1:30 Minuten vor Citroen-Mann Kris Meeke. Mads Östberg hat den Kampf um einen Podestplatz aber noch nicht aufgegeben. Mit konstanten Zeiten in den Top-2 schob er sich bis auf 49 Sekunden an seinen Teamkollegen heran.

Durch den Patzer von Latvala rutschte Elfyn Evans wieder einen Rang nach vorne, Mikko Hirvonen schob sich an Mikkelsen vorbei und liegt nun hinter Latvala auf Rang sieben. Jaroslav Melicharek und Matteo Gamba komplettieren die Top-10.