Sebastien Loeb sagte nach neun Weltmeistertiteln und 164 Starts bei der Rallye Spanien 2012 auf Wiedersehen. Lediglich vier Events würde der Rekordchampion auf seiner Abschiedstournee noch bestreiten und damit war klar, es würde einen anderen Weltmeister geben. Doch was ist 2013 passiert, was hat sich verändert und was ist gleich geblieben? Motorsport-Magazin.com blickt zurück und erklärt: Im Jahr eins nach Sebastien Loeb...

Auf Seb folgt Seb, Foto: Sutton
Auf Seb folgt Seb, Foto: Sutton

...ist trotzdem ein Sebastien aus Frankreich Weltmeister. Sebastien Loeb weg und jetzt gibt es: Abwechslung, viele verschiedene Sieger, eine knappe WM-Entscheidung und Spannung bis zur letzten Sekunde - dachte man. Denn wo der eine Sebastien gerade von der Bildfläche verschwand, stand der nächste schon Gewehr bei Fuß. Ogier dominierte die Saison 2013 in echter Loeb-Manier. Sieg jagte Sieg, Erfolg jagte Erfolg, und wenn ein Patzer dazwischen war, dann gleich ein richtiger. Also wird die Rallye-Welt wohl erst Spannung erwarten, wenn auch Sebastien Ogier eines Tages abdankt...aber war da nicht noch Sebastien Chardonnet?

...gewinnt Dani Sordo eine Rallye. 2013 war eigentlich klar: In Deutschland wird zum ersten Mal, seit die Rallye 2002 WM-Status bekam, kein Citroen-Pilot gewinnen. Loeb war ja schließlich weg und Ogier zum Feind aus Deutschland gewechselt. Doch Satz mit X - ein kleiner, stiller Spanier machte allen Pessimisten einen großen Strich durch die Rechnung. Es war der Tag der Tage: 106 Rallyes musste Dani Sordo warten, bis es endlich so weit war: Er hat gewonnen...gewonnen in der WM. Selbst die kühnsten Optimisten hätten damit nicht gerechnet, waren doch Ogier, Jari-Matti Latvala, Thierry Neuville und noch so manch anderer unterwegs.

Mikko Hirvonen überzeugte 2013 nicht, Foto: Citroen
Mikko Hirvonen überzeugte 2013 nicht, Foto: Citroen

...ist Loeb trotzdem der erfolgreichste Citroen-Pilot. Man möchte es kaum glauben - am wenigsten sicherlich Mikko Hirvonen -, aber kein anderer Citroen-Pilot feierte 2013 so viele Siege wie der neunfache Weltmeister - bei vier Teilnahmen überhaupt. Zwei Mal stand Loeb ganz oben, in Schweden immerhin noch auf Platz zwei. Was Hirvonen vermutlich noch größere Frustfalten bereitet, ist die Tatsache, dass er sage und schreibe acht Rallyes brauchte, um Loeb in der Gesamtwertung zu überholen - obwohl dieser bis dahin nur in Monte Carlo, Schweden und Argentinien überhaupt am Start war.

....steckt Citroen tief in der Krise. Bei Citroen werden sich die ersten vermutlich schon bei Loebs offizieller Rücktrittserklärung zum Weinen in den Keller verzogen haben - nach der Saison 2013 gesellt sich wohl nun der Rest dazu. Fahrer-WM: selbst dem Team war es irgendwann peinlich, das Wort überhaupt in den Mund zu nehmen. Konstrukteurs-WM: Nach den ersten drei Rallyes (zwei davon mit Loeb) führte Citroen noch. Dann aber die Breitseite: Ab Mexiko war Platz eins futsch, bis zum Ende der Saison brummte Volkswagen dem französischen Hersteller 145 Punkte Rückstand auf - so deutlich scheiterte Citroen noch nie.

Sebastien Loebs Karriere ging unrühmlich zu Ende, Foto: Sutton
Sebastien Loebs Karriere ging unrühmlich zu Ende, Foto: Sutton

....kam es in Frankreich zum ultimativen Duell. Eigentlich war Loeb schon seit Spanien 2012 weg, aber irgendwie auch wieder nicht. In seiner Abschiedstournee bestritt er nochmals vier Rallyes - besondere für ihn. Darunter als krönender Abschluss Frankreich. Was war es für ein Duell. Loeb führte, Ogier war hinterher. Die beiden Weltmeister lieferten sich einen Kampf auf Augenhöhe, bis dieser verflixte Sonntagmorgen alles kaputtmachte. Loeb lag nur fünf Sekunden hinter der Spitze und dann mit dem Dach nach unten im Graben. Mit einem Knall endete eine unglaubliche Karriere, die eigentlich mit der Power Stage in seiner Heimatstadt Haguenau einen emotionalen Höhepunkt finden sollte.