Die WRC-Saison ist vorbei, hinter den Kulissen tut sich jedoch einiges. Zahlreiche Cockpits sind noch zu vergeben. Mit dem Wechsel von Thierry Neuville zu Comebacker Hyundai ist zwar schon der größte Transfer passé, doch es gibt noch das eine oder andere interessante Cockpit zu vergeben. Da sich am Aufgebot von Volkswagen nichts ändern wird, sind die übrigen Cockpits bei Werksteams umso beliebter.

Bei Citroen nannte Teamchef Yves Matton Ende Oktober seine Kandidaten. Neben den aktuellen Piloten Dani Sordo und Mikko Hirvonen stehen Robert Kubica und Kris Meeke auf dem Zettel, die für Citroen in diesem Jahr Einsätze absolvieren durften. Beide legten starken Speed an den Tag, schieden jedoch durch Überschläge aus. Mads Östberg, der fünfte Kandidat, der derzeit bei M-Sport unter Vertrag steht, hatte eine etwas holprige Saison, stellte seinen Speed jedoch bereits mehrfach unter Beweis und hat mit Vater Morthen einen kompetenten Berater an seiner Seite.

Zu diesen fünf Piloten gesellt sich nun noch ein weiterer, mit dem wohl die Wenigsten gerechnet hätten: Francois Duval. Der 33-jährige Belgier bot sich Citroen als Fahrer für die nächste Saison an - die gesamte Saison. Einmalige Auftritte sind nicht nach dem Geschmack des bislang einzigen belgischen Siegers eines WRC-Laufs. Er will als offizieller Pilot mit dem entsprechenden Gehalt verpflichtet werden. Was er noch bräuchte? Einen guten Beifahrer. "Daniel Elena ist doch jetzt frei, oder?", scherzte er in der belgischen Zeitung La Dernière Heure.

Duvals größtes Manko ist, dass er seit der Rallye Deutschland 2010, wo er mit einem der berühmten Hinkelsteine kollidierte und ausschied, an keiner WRC-Rallye mehr teilnahm. "Die mangelnde Kenntnis des Terrains, die Notwendigkeit, meinen gesamten Aufschrieb von Neuem zu machen, sind verfluchte Herausforderungen", gestand Duval, genannt Dudu. "Daher bräuchte ich einen erfahrenen Co-Piloten."

Dennoch sieht er Chancen auf ein Cockpit, denn mit 84 Starts in der WRC und 14 Podestplätzen bietet er einiges an Erfahrung. "Wenn Yves Matton Interesse hat - ich habe meine Telefonnummer nicht geändert. Und ich verspreche ihm, dass ich rangehen werde, wenn er mir einen guten Vorschlag unterbreitet", so Duval. "Ich bin in jedem Fall absolut bereit, an einem Test mit dem DS3 WRC teilzunehmen, um zu zeigen, was ich noch drauf habe. Ich bin motiviert, das ist sicher."

In der Tat steht die Tür bei Citroen für Duval einen Spalt weit offen, denn Landsmann Yves Matton erklärte: "Es ist schon etwas spät, aber er kann mich immer noch am heutigen Donnerstag anrufen. Ich bin daran interessiert, mit ihm zu sprechen. Wenn ich das Gefühl habe, dass er wirklich motiviert ist, dann könnte ich ihm ein Treffen in Huy anbieten und vielleicht einen Test vorschlagen."