Yves Matton verbarg seinen Ärger nicht, als Kris Meeke bei seinem zweiten Gaststart für Citroen in Australien zwei Unfälle fabrizierte. Bereits bei seinem Debüt im Citroen DS3 WRC bei der Rallye Finnland hatte Meeke zwar vom Speed her eine gute Figur gemacht, jedoch aufgrund eines mehrfachen Überschlags ein starkes Ergebnis verpasst. In Australien waren die Unfälle - ein mehrfacher Überschlag und ein Aufhängungsschaden - insofern problematischer, als er von Citroen die Anweisung erhalten hatte, seine Position zu halten und Punkte für die Herstellerwertung zu sichern.

Meeke hatte bis zu seinem ersten Crash auf Rang vier gelegen. Diesen übernahm VW-Pilot Jari-Matti Latvala, wodurch die Wolfsburger ihren Vorsprung in der Herstellerwertung ausbauen konnten. "Ich habe ihm klar gesagt, was er tun soll", ärgerte sich Citroen-Teamchef Yves Matton. "Ich habe ihm gesagt, dass wenn er hier ins Ziel kommt, er in Großbritannien starten darf." Diese Chance ist jedoch noch nicht völlig vom Tisch. "Es ist klar, dass wenn ich die Entscheidung zeitlich zu nah an den Geschehnissen treffe, es für ihn nicht positiv ausgehen wird." Er werde jedoch erst darüber nachdenken und Khalid Al-Qassimi, dessen Cockpit Meeke in Finnland übernommen hatte, konsultieren. "Ich werde nicht sagen, dass er nicht in Großbritannien starten wird."

Meeke ist sich seiner Fehler bewusst, betont jedoch auch seine Stärken. "Mir ist klar, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich habe auch gezeigt, dass ich an der Spitze kämpfen kann, und es gibt im Moment nicht viele, die das tun können", gab er zu bedenken. "Es ist unglaublich, eines dieser Autos zu fahren, aber eines zu Hause, vor heimischem Publikum zu fahren, wäre unglaublich. Ich bin extrem dankbar für die Chancen, die mir Yves, Khalid und jeder bei Citroen gegeben hat, und wenn es das gewesen sein soll, dann akzeptiere ich das."

Für Meeke geht es allerdings nicht nur um einen Auftritt beim Saisonabschluss, sondern auch ein Cockpit für die nächste Saison. Derzeit sieht es danach aus, als sollte er mit Dani Sordo, den Citroen für Australien auf die Ersatzbank schickte, um einen Platz bei den Franzosen kämpfen.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Meeke gegen Sordo - das alte Duell aus Mini-Zeiten. Schon damals wurde deutlich, dass der Ire deutlich schneller auf Schotter war, während Sordo auf Asphalt seine Qualitäten unter Beweis stellte. Es bleibt aber das alte Lied: schnell sein ist nicht alles. Zu oft crashte Meeke mit dem Mini - und Sordo profilierte sich als konstanter, aber meist chancenloser Punktehamster. Doch kann das der Anspruch eines Weltmeisterteams wie Citroen sein? Zwischen crashanfälliger Schnelligkeit und ein paar sicheren Pünktchen wählen? Ob Sordo oder Meeke - kommt nicht eine deutliche Leistungssteigerung, sieht es nächstes Jahr für beide schlecht aus. (Marion Rott)