Michal Kosciuszko startet am nächsten Wochenende mit einem Handicap in seine Heimrallye, den ERC-Lauf in Polen. Gegenüber der offiziellen Webseite der europäischen Rallyemeisterschaft offenbarte er, dass er sich bei der Rallye Deutschland im vergangenen Monat nach einer harten Landung einen Wirbel brach. "Es ist nicht so einfach, zu fahren, aber ich habe einen besonderen Schutzgürtel für meine Brust, damit meine Position aufrechter ist als sonst. Es ist nicht besonders bequem, aber es macht das Fahren möglich", erklärte Kosciuszko, der erstmals in dieser Saison in der ERC startet.

Nach den ersten Untersuchungen hatte es danach ausgesehen, als müsste er auf den Auftritt vor heimischem Publikum verzichten. Nach weiteren Checks stellte sich jedoch heraus, dass es nicht gefährlich, sondern "nur" schmerzhaft sein würde, zu fahren. "Ich will diese Rallye unbedingt bestreiten", meinte Kosciuszko. "Ich konnte mir nicht vorstellen, nicht an den Start zu gehen." Bei den ersten Testfahrten fühlte sich der 28-Jährige furchtbar und tat sich schwer, einen Rhythmus zu finden, wie er gestand. Nach ein paar Fahrten habe er sich jedoch an das veränderte Gefühl gewöhnt. "Ich werde nicht zu 100 Prozent fit sein und muss meine Grenzen herausfinden, wenn ich fahre."

Kosciuszko wird bei der Rallye Polen erstmals im neuen Ford Fiesta R5 antreten, den er nach ersten Tests als ein sehr gutes Auto mit einem starken Motor bezeichnet. "Man fährt es wie ein Gruppe-N-Auto, man rutscht nicht so viel und man steuert die Kurven mit nicht so viel Speed und in einer relativ geraden Linie an. Dann muss man das Auto in die Kurve werfen, aber man hat die Kraft, gut wieder herauszukommen", analysierte er.

Kosciuszko wird sich bei der Rallye Polen - der zweitältesten Rallye der Welt - unter anderem mit Landsmann Robert Kubica messen, der das Event zum ersten Mal bestreitet. Der ehemalige Formel-1-Pilot führte bislang jedes ERC-Event an, das er bestritt, und war bereits 16 Mal auf einer Prüfung der schnellste Mann im Feld. Zudem verfügt sein Beifahrer Maciej Baran über reichlich Erfahrung bei dem Event.

Die Rallye Polen war viele Jahre lang eine Hauptstütze der europäischen Rallyemeisterschaft und stand zudem einige Mal im Kalender der WRC. 1973 gewann Achim Warmbold das Event mit keinem Geringeren als FIA-Präsident Jean Todt als Beifahrer.