Nachdem Sebastien Ogier nach dem ersten Tag der Rallye Deutschland souverän mit fast sechs Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Jari-Matti Latvala geführt hatte, folgte bereits auf der ersten Wertungsprüfung am Freitag die Enttäuschung. In einer Kurve in der Mittelmosel hatte Ogier die Linie falsch eingeschätzt und eine Berührung mit einem Gegenstand vor den Weinstöcken am Rande der Strecke. Die Folge: Ein kaputter Querlenker der Vorderradaufhängung.

Zwar versuchte der Franzose, die Rallye nach Reparaturen noch fortzusetzen, doch bereits in WP4 musste er infolge des Defekts die Segel streichen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits mehr als zweieinhalb Minuten Rückstand auf seine ehemaligen Verfolger. Nun führt VW-Teamkollege Latvala die Rallye mit über 4,4 Sekunden Vorsprung vor Thierry Neuville an. Er konnte Ogier nach dem Defekt, aber noch vor dem endgültigen Ausscheiden, auf der Strecke überholen.

Den vorzeitigen Titelgewinn kann Ogier also frühestens in Australien fixieren, den Rekord von Sebastien Loeb, der die Weltmeisterschaft 2005 drei Rennen vor Schluss bereits sicher hatte, kann er aber theoretisch noch einstellen. Loeb gewann nach 13 Rennen, Ogier könnte dasselbe in zehn Läufen schaffen. Nach der Rallye Australien folgen noch Wertungsläufe in Frankreich, Spanien und Großbritannien.