Die Rallye Sardinien ist eine wirklich harte Veranstaltung; deine anspruchsvollste bisher?
Robert Kubica: Das ist eine Rallye über nur zwei Tage mit einem engen Zeitplan. Wir haben Freitagmorgen um sieben Uhr begonnen und waren um 23 Uhr fertig. Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen - das ist wirklich hart. Zudem sind die Prüfungen sehr anspruchsvoll - eine wirkliche Herausforderung.

Du warst sehr sauer, nachdem du im Staub am Freitagabend mehr als eine Minute verloren hast. Der Staub scheint hier das Hauptproblem zu sein?
Robert Kubica: Ich war nicht sauer, eine Minute verloren zu haben, sondern sauer, weil die Menschen, die entscheiden, keine Vorstellung davon haben, wie gefährlich es ist. Ich denke, das spricht für sehr wenig Respekt von deren Seite gegenüber den Fahrern. Dieser Sport ist ohnehin sehr gefährlich und es würde ihn deutlich weniger gefährlich machen, würde man eine Minute mehr Startabstand geben. Im Moment macht man den Sport noch gefährlicher, als er ohnehin schon ist. Es sieht so aus, als würde das manche Menschen nicht interessieren.

Robert Kubica will sich nicht alles gefallen lassen, Foto: Citroen
Robert Kubica will sich nicht alles gefallen lassen, Foto: Citroen

Wie wirst du zukünftig mit solchen Situationen umgehen?
Robert Kubica: Ich werde das nicht akzeptieren. Wenn das noch einmal passiert, werde ich nicht fahren. Wenn ich 20 Kilometer im Staub fahren muss, weil jemand keine Minute mehr Startabstand geben will, ist das einfach verrückt. Man riskiert, das Auto zu beschädigen, einen Unfall zu bauen, oder Menschen in Gefahr zu bringen. Am Samstag traf ich nach einer langen Geraden auf sechs, sieben Leute, die die Straße überquerten, weil sie nicht damit rechneten, dass die Autos so schnell aufeinander folgen würden. Wenn man dann noch Staub hat, sieht man nichts. Ich dachte, wenn ich in die WRC komme - die höchste Klasse im Rallyesport - finde ich hohe Professionalität. Aber so sieht es nicht aus. Im Vergleich zu dem, was ich gewohnt war, ist es wirklich dürftig. Ich habe keine Entscheidungsgewalt, aber ich bin der Meinung, die FIA sollte darüber einmal nachdenken, denn früher oder später wird etwas passieren. Dann werden alle aufwachen, aber vielleicht wäre es besser, schon vorher etwas zu unternehmen.