Am finalen Tag auf Sardinien versteckt sich die Sonne hinter vielen Wolken und der Himmel begrüßte die Piloten mit dunklen Farben und deutlich geringeren Temperaturen. All das störte den Führenden Sebastien Ogier nicht. Trotz gemächlicher Herangehensweise sicherte sich der VW-Pilot eine Bestzeit am Vormittag und baute seine Führung auf den neuen Zweiten Thierry Neuville im Ford auf 1:15.9 Minuten aus.

Mikko Hirvonen hat alles verspielt, Foto: Citroen
Mikko Hirvonen hat alles verspielt, Foto: Citroen

Unmittelbar hinter Ogier nahm am Vormittag ein Drama seinen Lauf. Mikko Hirvonen - eigentlich sicher auf dem zweiten Rang - setzte die erste Bestzeit und nur eine Prüfung später war alles zu Ende. Der Citroen-Mann rutschte in einen Graben und blieb stecken. Obwohl sein Wagen kaum beschädigt war, gab es kein Zurück, da nicht genug Zuschauer vor Ort waren, um den Finnen wieder auf die Strecke zu schieben.

Harter Kampf um das Podest

Hirvonen weg, Neuville auf Rang zwei, sicher ist dieser aber noch nicht. Jari-Matti Latvala arbeitet sich nach seinem Reifenschaden zum Auftakt der Rallye Sekunde um Sekunde an die Spitze heran und auf WP10 bereits am Drittplatzierten Dani Sordo vorbei. "Wir drehten uns auf der Prüfung, dort ist eine Menge Staub", erklärte Sordo nach seinem Zeitverlust von 21.2 Sekunden auf den WP-Sieger Latvala. Damit fehlen dem Finnen zwar immer noch 35.5 Sekunden auf die ersehnte zweite Position, Neuville ist aber gewarnt. "Ich muss versuchen, gute Zeiten zu fahren, denn Jari-Matti ist sehr schnell unterwegs und will diesen Platz haben", sagte der Belgier, der sich auf der letzten Prüfung des Vormittags einen kleinen Schnitzer erlaubte, der ihn 17,6 Sekunden kostete.

Geburtstagskind auf dem Vormarsch

Durch das Aus von Hirvonen bekam Andreas Mikkelsen im dritten VW ein kleines Geburtstagsgeschenk, denn er rutschte auf Rang fünf nach vorne. Von dort muss der Blick nach vorne gehen, denn sein Verfolger Martin Prokop im Ford liegt nach zahlreichen Problemen bereits mehr als vier Minuten zurück. Sollte es dem Norweger gelingen, Sordo noch vom vierten Rang zu verdrängen, würde er Citroen damit wichtige Punkte für die Herstellerwertung streitig machen.

Wieder zurück in den Top-10 ist Mads Östberg. Der Norweger hatte sich in der finalen Prüfung am Freitagabend überschlagen und war ausgeschieden. Unter Rally 2 überholte der Ford-Mann nun den Zehntplatzierten Khalid Al Qassimi im Citroen. Weiter wird es ohne große Zwischenfälle aber für Östberg nicht mehr gehen, denn zwischen ihm und Michal Kosciuszko liegen bereits mehr als zweieinhalb Minuten, sein Teamkollege Elvyn Evans liegt auf Rang sieben nochmals weitere sechs Sekunden davor.

Kubica lässt nichts mehr anbrennen

Der zweite WRC2-Sieg für Robert Kubica in Folge rückt immer näher. Nur noch vier Prüfungen trennen den Citroen-Mann vom Sieg auf Sardinien. Durch seinen großen Vorsprung von mehr als zwei Minuten lässt es der Pole ruhig angehen - dennoch gewann er alle Prüfungen des Vormittags. "Für uns war das ein sauberer Morgen. Wir versuchen, vorsichtig zu fahren und auf der Strecke zu bleiben und an unserem Aufschrieb zu arbeiten", erklärte ein entspannter Kubica. Durch diese besonnene Fahrweise rutschte er im Gesamtklassement allerdings auf den elften Rang zurück.

Für den Deutschen Sepp Wiegand ging es nach seinem Ausfall am Freitagabend nicht mehr weiter. Der Skoda Fabia S2000 des Sachsen war mit technischen Problemen stehengeblieben und konnte bis zum Start am Samstag nicht mehr repariert werden.