Ist das Zwischenfazit nach einem so langen und heißen Tag: sicher angekommen?
Sepp Wiegand: Ich wusste, dass diese Rallye schwierig werden wird und das hat sich bestätigt. Die ersten Prüfungen benötigte ich, um wieder ein Fahrgefühl zu entwickeln, denn die Pause seit der letzten Rallye war extrem lang. Mit Rennspeed zu fahren, ist doch etwas anderes, als mit einem normalen PKW.

Hast du im Verlauf des Tages eine deutliche Steigerung gemerkt?
Sepp Wiegand: Im zweiten Durchgang konnte ich etwas mehr pushen, besonders auf WP4 und 5 hatte ich ein richtig gutes Gefühl, konnte richtig pushen und machte keine Fehler - da hätte ich wirklich nicht schneller fahren können. Schön war, dass wir im zweiten Durchgang keinen Staubnebel des Vorausfahrenden hatten. Man sieht allerdings, dass die Turbo-betriebenen Autos hier einen Vorteil haben.

Die letzte Prüfung verlief aber nicht mehr richtig rund für dich...
Sepp Wiegand: Nach rund fünf Kilometern bekamen wir ein loses Heck. Noch ist nicht klar, ob das den Reifen, dem Setup oder einer Beschädigung geschuldet war. Mir fehlt in solchen Dingen leider noch etwas die Erfahrung.

Nun steht mit den letzten beiden Prüfungen - vor allem der letzten bei Nacht - noch eine große Herausforderung bevor. Wird es schwierig ohne Wind?
Sepp Wiegand: Ich lasse mich einfach überraschen, ob wir Wind haben werden. In der WRC2 haben wir nur eine Minute Pause zwischen den einzelnen Fahrzeugen, das wird ein großes Problem. Besonders bei Nacht ist es extrem schwierig, wenn der Staub das Scheinwerferlicht reflektiert. Das wird eine abenteuerliche Fahrt und sicherlich sehr anspruchsvoll.

Im Moment fehlen dir rund eineinhalb Minuten auf Robert Kubica. Kämpfst du noch, oder gilt es, den zweiten Rang abzusichern?
Sepp Wiegand: Robert ist weg und ich fahre meine eigene Rallye und versuche, die anderen Piloten hinter mir zu halten. Das wird schwierig genug, denn die nächste WP ist sehr eng und mit Turbo bist du da einfach auf und davon. Daher gilt es, mit aller Macht, alles hinter uns zu halten.