Was am Donnerstag bereits angekündigt wurde, ist nun offiziell: Elfyn Evans wird bei der Rallye Italien das Cockpit von Nasser Al-Attiyah übernehmen, der aufgrund von Verpflichtungen in seiner Heimat Katar passen muss. Evans, der dieses Jahr die WRC2 bestreitet und erst wieder Anfang August bei der Rallye Finnland zum Einsatz kommen sollte, darf nun erstmals bei einer Rallye hinter dem Steuer eines WRC-Boliden Platz nehmen.

"Das sind fantastische Neuigkeiten - als Malcolm Wilson zu mir gekommen ist und es mir gesagt hat, konnte ich es nicht glauben", erklärte Evans. "Ich bin ihm und Nasser sehr dankbar für diese Chance. Auch wenn ich bis zum Start der Rallye nicht mehr viel Zeit habe, will ich das Beste aus dieser Möglichkeit machen und ein neues Event kennenlernen." Evans rechnet mit einer herausfordernden Rallye, zumal es für ihn eine dreifache Premiere ist. "Ich werde zum ersten Mal auf Sardinien fahren, es ist das erste Mal in einem WRC-Boliden und mit Giovanni [Bernacchini] an meiner Seite. Aber mit dem Team hinter mir und Giovannis umfangreicher Erfahrung befinde ich mich in den besten Händen."

Aufgrund der Regularien muss Evans auf seinen gewohnten Beifahrer Daniel Barritt verzichten und auf Al-Attiyahs Co-Piloten Giovanni Bernacchini zurückgreifen. M-Sport hatte zunächst versucht, Al-Attiyahs Boliden auf RRC-Spezifikation umzubauen und Evans damit in der WRC2 an den Start gehen zu lassen. Dies ließ die FIA jedoch nicht zu. Somit feiert der walisische Nachwuchsfahrer sein Wettkampfdebüt im Ford Fiesta RS WRC, den er bei Testfahrten bereits bewegen durfte. Zudem erprobt er als Testfahrer für M-Sport die Boliden in England, ehe sie zu den WRC-Events transportiert werden.

Evans wird nun versuchen, so früh wie möglich nach Sardinien zu reisen, um sich abseits der Rallyepisten mit Bernacchini auf das Event einzustimmen. "Mein Ziel für das Event ist, es zu genießen und Erfahrungen zu sammeln. Ich lerne die ganze Zeit und wenn ich es bei diesem kniffligen Event durch alle Prüfungen schaffe, bin ich glücklich." M-Sport Teamchef Malcolm Wilson bedauerte den Ausfall von Al-Attiyah, stellte jedoch klar, dass Evans die Chance vollkommen verdient hat. "Er lernt schnell und da er auf mehr Einsätze in der zweiten Saisonhälfte hinarbeitet, wird der zusätzliche Wettbewerb - dieses Mal am Steuer eines Fiesta RS WRC - extrem wertvoll sein."