Vor seinem Wettkampf-Debüt auf höchster Ebene bei der Rallye Finnland im August wurde der neue Ford Fiesta R5 in Cumbria offiziell enthüllt. "Ich bin sehr aufgeregt, was dieses Auto angeht", gestand M-Sport-Chef Malcolm Wilson. "Es ist das aktuellste Modell einer langen Reihe an großartigen Rallye-Fahrzeugen, die M-Sport hergestellt hat. Da ich das Auto in der vergangenen Woche selbst gefahren bin, habe ich keinen Zweifel am Leistungsvermögen dieses Autos."

Sechs der neuen Boliden hat M-Sport nahezu fertiggestellt, für insgesamt 18 Autos liegen Bestellungen vor. "Die R5-Klasse wird extrem eng umkämpft sein und als erster Hersteller in der Welt das Auto fertig zu haben, macht mich unglaublich stolz", fuhr Wilson fort. In der vergangenen Woche inspizierten technische Delegierte der FIA den Fiesta R5. Offiziell soll er am 1. Juli zum Start freigegeben werden. Zuvor wird Thierry Neuville den Boliden im Rahmen des ERC-Laufs in seiner Heimat Belgien im Wettkampftempo testen. Aufgrund des Status' der Homologation kann er allerdings keine Zeiten setzen, sondern wird vor dem Auto mit der Startnummer 0 die Prüfungen befahren.

"Indem wir das Auto bei der Rallye Ypres einsetzen, erhalten wir mehr Testmöglichkeiten in Echtzeit in einer richtigen Umgebung und dass Thierry im Auto sitzt, bedeutet einen weiteren Fahrer mit mehr Erfahrung", spielte er auf die Testeinsätze seines Sohnes Matthew an. "Wir wollen aber auch eine sehr starke Leistung zeigen und potentiellen Kunden bei einer sehr wichtigen Rallye demonstrieren, was das Auto kann. Es gibt keinen Grund, warum Thierry das nicht schaffen sollte." Der R5 sei ideal für die ERC und Ypres sei der perfekte Ort, um etwas zu beginnen, dass sich hoffentlich als ein sehr erfolgreiches Projekt herausstellen wird.

Der Peugeot Sport 208 T16 wird ebenfalls bei der Rallye Ypres getestet., Foto: ERC
Der Peugeot Sport 208 T16 wird ebenfalls bei der Rallye Ypres getestet., Foto: ERC

"Nichts kann den eigentlichen Wettbewerb ersetzen, aber das Hauptziel unserer Teilnahme an der Ypres wird es sein, unser Entwicklungsprogramm voranzutreiben und mehr Daten zu sammeln", erklärte Wilsons Pendant bei Peugeot, Bruno Famin. Chris Meeke, der am Steuer des Boliden sitzen wird, soll in Belgien so viele Kilometer wie möglich unter wirklichen Rallyebedingungen abspulen. Nach dem Einsatz werde Peugeot über die finale Spezifikation des 208 T16 nachdenken, der am Ende des Jahres homologiert werden soll.

Nach Schottertests im Januar hatte M-Sport den R5 im März auch auf Asphalt auf Herz und Nieren geprüft. Konkurrenz wird M-Sport in Zukunft nicht nur von Peugeot, sondern auch von Citroen und Skoda erhalten. Die FIA hat die Kategorie der R5-Boliden ins Leben gerufen, um einen schnelleren und gleichzeitig erschwinglicheren Ersatz für die S2000-Klasse zu schaffen. Die erhöhte Geschwindigkeit wird durch Turbomotoren und technischem Fortschritt erreicht. Die Kosten für die Fahrzeuge, die aus langlebigen Standard-Komponenten bestehten müssen, sind gedeckelt.