In der sechsten Rallye für Volkswagen ist Jari-Matti Latvala am Ziel seiner Träume. Der 28-Jährige gewinnt mit 1:50.0 Minuten Vorsprung die Rallye Griechenland vor Citroen-Pilot Dani Sordo. Das Podest wird von Ford-Pilot Thierry Neuville komplettiert. "Mein erster Sieg für VW - einfach unglaublich", jubelte Latvala.

Stotterstart führt zu Traumende

Das Qualifying am Freitag hielt für Latvala wenig Vielversprechendes bereit und mit Startplatz vier schien die Rallye schon verloren, bevor sie begonnen hatte. Bereits nach wenigen Prüfungen war er aber auf Position zwei zu finden und schob sich durch die Probleme von Evgeny Novikov auf den Platz an der Sonne.

Vier Bestzeiten untermauerten seine Ambitionen auf seinen ersten VW-Sieg und nach 14 rauen und schwierigen Prüfungen war es für den Finnen geschafft. "Nach einem harten Saisonstart fühlt sich das einfach unbeschreiblich an", fand Latvala kaum Worte. "Ich komme nun seit zehn Jahren nach Griechenland und es hat wirklich lange gedauert, bis es mit einem Sieg klappte.

Ruhig und besonnen ins Ziel

Kein Risiko, keine übereiligen Handlungen, alles ruhig und vorsichtig. Das war die Herangehensweise von Sordo und Neuville bei der Rallye Griechenland - der wohl härtesten Veranstaltung des Jahres. Die Belohnung: das Podest. Für Sordo eine Erleichterung, nach schwierigen Wochen. "Diese Rallye war wirklich gut - es gibt mir eine Menge Selbstbewusstsein, wieder auf dem Podium zu stehen", strahlte Sordo. Selbstbewusstsein konnte auch Neuville tanken und freute sich dementsprechend. "Es war ein wirklich gutes Wochenende für uns. Wir hatten eine gute Strategie, die anderen machten Fehler und letztlich stehen wir hier", freute sich Neuville.

Mikkelsen der König des Sonntags

Andreas Mikkelsen brannte drei Bestzeiten in den Schotter, Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen brannte drei Bestzeiten in den Schotter, Foto: Volkswagen Motorsport

Von Platz fünf losgefahren, am Ende mit drei Bestzeiten am finalen Tag auf Rang vier gelandet. Andreas Mikkelsen holte in Griechenland das beste Ergebnis seiner WRC-Karriere und war glücklich. "Es war ein wirklich hartes Wochenende, aber ich habe es genossen", strahlte der Norweger, der Ford-Pilot Nasser Al-Attiyah am Sonntag noch auf Rang fünf verdrängte.

Felsen, Reifen und andere Schwierigkeiten

Auf den Positionen sechs, sieben und neun kamen die großen Verlierer der Rallye Griechenland ins Ziel. Während Mads Östberg und Mikko Hirvonen viele als Siegkandidaten auf der Rechnung hatten, kam die Rolle des Favoriten für Novikov eher überraschend. Bereits am ersten Tag mussten Östberg und Hirvonen ihre Träume begraben, als Reifenschäden und Lenkungsprobleme wertvolle Minuten kosteten. Der Profiteur: Novikov. Zwei Bestzeiten, die Führung und dann ein Felsen, der die rechte Seite seines Ford Fiesta nach und nach demolierte und ihn zunächst aus den Top-10 katapultierte. Am Ende reichte es zu zwei Punkten in der Power Stage und Gesamtrang neun hinter Ford-Pilot Martin Prokop.

Ogier erstmals nicht auf dem Podest

Qualifying gewonnen, nach der ersten Prüfung den Sieg aber verloren. Sebastien Ogier erlebte am Freitag ein Wechselbad der Gefühle und musste seine Ambitionen, den vierten Sieg mit VW in Griechenland einzufahren, nach einem Problem mit der Benzinzufuhr aufgeben. Nun hieß es, am Samstag unter Rally2 als erstes Fahrzeug Boden gutzumachen, was als Kehrmaschine nicht die einfachste Aufgabe war. Am Ende bleibt für den Franzosen Platz zehn und der Sieg in der Power Stage. "So ist es jetzt eben - wir müssen uns nun auf Sardinien konzentrieren", erklärte Ogier.

Kubica gewinnt überlegen die WRC2

Es ist wie ein kleiner Traum. Nach seinem schweren Rallye-Unfall scheint Robert Kubica genau in diesem Sport seine Bestimmung gefunden zu haben. Die Entscheidung, professionell mit Citroen in der Rallye-WM anzutreten, wird bereits bei seiner zweiten Veranstaltung gekrönt. Der Pole gewinnt mit 1:45.4 Minuten Vorsprung die WRC2-Wertung und wird in der Gesamtabrechnung Elfter.

"Es war nach einer etwas enttäuschenden Serie ein großartiges Wochenende für uns", freute sich Kubica, der erneut untermauerte, dass er immer noch einen deutlichen Nachteil in Sachen Erfahrung habe. "Die Bedingungen sind komplett unterschiedlich zu dem, was ich in den letzten 20 Jahren gewohnt war, und es ist noch ein langer Weg - aber wir machen Fortschritte."