Die Rallye Griechenland, die vom 31. Mai bis zum 02. Juni stattfindet, wird nach der Rallye Argentinien die nächste Herausforderung für Mensch und Material. Schwierige Strecken, hohe Temperaturen, komprimierter Zeitplan und Staub werden die Kernelemente der sechsten Saisonstation im Kalender der WRC sein.

Seit 2009 fährt der Rallye-Tross nicht mehr in Athen, sondern ist nach Loutraki, einer Stadt an der Ostküste des Golfs von Korinth gezogen. Hier scheint 'die Akropolis', wie die Rallye Griechenland genannt wird, nach vielen Nomadenjahren nun endlich eine spektakuläre Heimat gefunden zu haben.

2013 erwartet die Piloten eine runderneuerte Rallye Griechenland. Die Veranstaltung wurde von 22 auf 14 Wertungsprüfungen reduziert und beginnt erst am Freitag mit dem zeremoniellen Start in Athen. Von dort aus bestreiten die Piloten die ersten rund 70 km der Rallye - bei Nacht. Insgesamt legen die Stars der WM in den drei Tagen 306,53 gewertete Kilometer zurück. "Die Rallye Griechenland ist mit rund 300 Wertungskilometern recht kurz, was bedeutet, dass man von Anfang an schnell sein und seinen Rhythmus finden muss", mahnt VW-Pilot Jari-Matti Latvala.

Trotz der radikalen Kürzungen bleibt die Rallye Griechenland eine der härtesten Veranstaltungen des Kalenders. Die sehr hohen Temperaturen, die Anfang Juni herrschen, können den Piloten das Gefühl vermitteln, in einer Sauna zu fahren. Denn bis zu 50° Celsius in den World Rally Cars sind keine Seltenheit.

Ein Spaziergang wird die Rallye auch für den Schotterreifen nicht. Durch felsige, wellige Strecken, Schlaglöcher und das harte Aufkommen nach Sprüngen wird der Reifen mit bis zu drei Tonnen belastet, was dem zehnfachen seiner eigentlichen Belastbarkeit entspricht.

Wahl des Startplatzes

Eine große Herausforderung wird die Wahl des Startplatzes. Der Schnellste im Qualifying steht vor einer Herkulesaufgabe, da er sich zwischen ganz vorne oder ganz hinten entscheiden muss. Das Problem: Normalerweise ist der letzte Startplatz bevorzugt, da die Strecke von den Vorgängern dann bereits gesäubert ist. In Griechenland warten allerdings Nachtprüfungen auf die Piloten und der aufgewirbelte Staub könnte den Hintermännern im Scheinwerferlicht die Sicht vernebeln. Die Verantwortlichen entschieden sich daher, die Startabstände sogar auf vier Minuten zu vergrößern - ohne Wind dennoch eine schwierige Ausgangslage.

Die Liste der möglichen Sieganwärter ist bei 'der Akropolis' groß. Als Top-Kandidaten auf die vorderen Podestplätze werden erneut die beiden Volkswagen-Piloten Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala gehandelt. Stark einzuschätzen ist auch Mads Östberg. Der Ford-Pilot zeigte sich bisher in jeder Rallye schnell, konnte die Pace allerdings nicht ins Ziel bringen. "Wenn wir anstatt Pech auch mal ein wenig Glück haben, ist definitiv etwas drin", erklärte der Norweger im Interview bei Motorsport-Magazin.com. Auf Glück und Erfolg hofft auch Mikko Hirvonen. Der Citroen-Pilot gewann bereits in seiner Ford-Zeit einmal in Griechenland und würde das gerne wiederholen.