Das Ziel für Sebastien Ogier in Argentinien war klar: der vierte Sieg in Folge. Am Ende wurde es Rang zwei hinter Sebastien Loeb, was für Ogier zwar einen kleinen Rückschlag, aber immerhin den deutlichen Ausbau seines WM-Vorsprungs auf Mikko Hirvonen bedeutet. "Es war eine extrem anstrengende und schwierige Rallye, bei der ich selbst nicht ganz fehlerfrei geblieben bin", gab der Franzose ehrlich zu.

Gleichzeitig war der VW-Pilot enttäuscht, nach seinem Fehler am Freitagnachmittag einen so großen Rückstand auf Loeb gehabt zu haben, dass der so erwartete Zweikampf der beiden kein wirklicher mehr war. "Es ist schade, dass ich nicht bis zum Ende gegen Loeb kämpfen konnte. Ich gratuliere ihm zum Sieg", erklärte der 29-Jährige. Nun geht der Blick bereits auf die Rallye Griechenland, die in vier Wochen ausgetragen wird. Vor dem sechsten Saisonevent wird Volkswagen nochmals testen, um Verbesserungen am Polo R WRC vorzunehmen, "damit wir in vier Wochen wieder mit um den Sieg kämpfen können."

Der beste Tag bei VW

Für Jari-Matti Latvala war die Rallye Argentinien ein voller Erfolg. Zum zweiten Mal nach Portugal stand der Finne für Volkswagen auf dem Podest und sprach von schönsten Rallye-Tag seit seiner Unterschrift bei VW. "Ich bin extrem glücklich, in Argentinien zum ersten Mal auf dem Podium zu stehen. In den vergangenen Jahren lief es hier oft nicht so gut, darum bin ich sehr zufrieden, mein erklärtes Ziel erreicht zu haben", jubelte der 28-Jährige

Während für Ogier der zweite Rang bereits lang als sicher galt, musste Latvala für den Podestplatz vehement gegen Evgeny Novikov im Ford kämpfen. "Die Rallye war sehr spannend und abwechslungsreich. Gerade in der Schlussphase haben wir wirklich alles gegeben, um Platz drei zu holen", blickte der Finne auf die knappe Entscheidung zurück. "Die Plätze zwei und drei sind insgesamt ein tolles Ergebnis für das ganze Team."

Für Andreas Mikkelsen hieß es in Argentinien ein bisschen Lehrgeld bezahlen. Insgesamt stand steht bei seiner dritten Rallye für Volkswagen der achte Rang zu Buche und ein sehr gutes Gefühl im Auto. Gleichzeitig erkannte der Norweger aber, dass es noch eine Menge zu lernen gibt. "Am Freitag haben wir es am Nachmittag bewusst darauf angelegt, eine gute WP-Zeit zu fahren. Dabei absolut zeitgleich mit meinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala zu sein hatten wir nicht erwartet. Leider haben wir das Material dabei auch zu hart rangenommen", erinnerte sich Mikkelsen.

Fortschritte erzielte der Norweger in Sachen Aufschrieb. Das zuerst viel zu aufwendige und lange Gebetbuch wurde minimalistischer gestaltet und funktioniert nun deutlich besser. Für die kommenden Rallyes ist sich Mikkelsen sicher, noch eine Menge Ideen im Köcher zu haben, die wichtigste Erkenntnis war aber bereits in Argentinien dabei. "Schnelligkeit und Zuverlässigkeit zusammenzubringen ist die Aufgabe für die kommenden Rallyes. Darauf freue ich mich jetzt schon."

VW-Motorsportdirektor Jost Capito blickte im Nachhinein auf die positiven Dinge zurück und freute sich vor allem über den Ausbau des Vorsprungs in der Konstrukteurs-WM. "Als Hersteller gegenüber unseren größten Gegnern die Führung in allen Weltmeisterschaftswertungen gefestigt zu haben, fühlt sich fast an wie ein Sieg", erklärte Capito, der insgesamt nicht zufriedener sein könnte. "Unser erstes Saisondrittel war eine atemberaubende Teamleistung. Die Rallye Argentinien war ein ständiges Auf und Ab und Adrenalin pur. Am Ende mit einem neu zusammengestellten Team gegen den neunmaligen Weltmeister zu verlieren ist ganz sicher keine Schande."