Rallye-Thriller vor Hunderttausend begeisterten Fans: Das Volkswagen Duo Sebastien Ogier und Julien Ingrassia startet in Argentinien auf Platz zwei liegend in den abschließenden Tag. Nach fünf ereignisreichen Wertungsprüfungenbeim fünften WRC-Lauf rangieren Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila im zweiten Polo R WRC auf Gesamtrang vier. Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula gehen am Samstag die abschließenden vier Wertungsprüfungen unter sogenanntem Rallye-2-Reglement an, nachdem sie mit einer gebrochenen Radaufhängung frühzeitig den Tag beenden mussten.

Auf der siebten Wertungsprüfung am Freitag büßte Sebastien Ogier die Führung im Gesamtklassement ein, als er auf schlammigem Untergrund einen Bremspunkt verpasste und ins Aus rutschte. "Wir sind in einer langgezogenen Rechtskurve von der Strecke gerutscht", erklärte der Franzose.

"Zum Glück konnten wir zurücksetzen und weiterfahren. Es ist natürlich schade, die Führung auf diese Art zu verlieren. Doch das gehört zum Rallye-Sport dazu." Dennoch sieht er seine Chancen nicht gleich null. "Wir liegen weiterhin vor unseren unmittelbaren Gegnern in der WM-Wertung und haben damit die Chance, weitere wertvolle Punkte zu sammeln", so Ogier. "Und genau das ist das Ziel für morgen."

Latvala mit Reifenschaden

Auch Jari-Matti Latvala wurde durch einen Reifenschaden eingebremst und liegt nun auf dem vierten Rang. "Erneut ein langer und abwechslungsreicher Rallye-Tag", berichtete der Finne. "Am Morgen kamen wir in den langsamen Passagen nicht gut zurecht, aber nach Änderungen an der Abstimmung lief es am Nachmittag deutlich besser." Nur wenig später warf ein Reifenschaden nach einem Sprung das Duo zurück. "Auf der letzten Prüfung habe ich noch einmal voll attackiert und konnte Boden auf den dritten Platz gutmachen", gab sich Latvala kampflustig. "Uns fehlen nur 8,2 Sekunden auf Novikov und ich freue mich schon auf den Zweikampf morgen."

Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula mussten den Tag mit einer gebrochenen Radaufhängung vorzeitig beenden. "Für den Nachmittag hatten wir uns zusammen mit unseren Ingenieuren vorgenommen, mehr zu riskieren und zu attackieren", erklärte Mikkelsen. "Die Wertungsprüfungen waren sehr rau und hart zum Auto und es gab viele grobe Schläge. Dadurch wurde etwas an der Vorderrad-Aufhängung beschädigt. Ich hatte zum einen Glück - denn unsere Prüfungszeit war trotzdem richtig gut." Dennoch musste das Duo aufgeben. "Doch morgen ist ein neuer Tag und wir werden versuchen, weiter dazuzulernen und Kilometer mit dem Polo R WRC zu machen", so Mikkelsen. "Alles in allem bin ich nicht unzufrieden mit der Rallye."

Jost Capito, Motorsport-Direktor bei Volkswagen, war von dem aufregenden Tag begeistert. "Mehr Spannung, mehr Drama und mehr Adrenalin-Ausschüttung als heute geht selbst in der Rallye-Weltmeisterschaft nicht", jubelte er. "Heute haben wir gesehen, wie schnell sich bei kleinen Fehlern das Gesamtklassement verändern kann. Sébastien Ogier hat die gesamte Rallye eine starke Leistung gezeigt, mit einem Ausrutscher aber die Führung abgeben müssen."

"Jari-Matti Latvala hat sich gut in die Rallye zurückgekämpft, aber ein Reifenschaden hat ihn weitere zwei Minuten gekostet. Auch Andreas Mikkelsen hatte Pech das die Aufhängung nicht gehalten hat", so der Motorsport-Direktor. Auch bei der Konkurrenz lief nicht alles nicht Plan, was Capito demnach keinen Grund zur Sorge machte. "Alles in allem sind wir für den Finaltag mit Platz zwei und vier gut aufgestellt."