Nur noch zwei Specialstages stehen am Freitag auf dem Plan und Sebastien Ogier liegt vor den abschließenden 4,42 Kilometer an der Spitze. Mit insgesamt fünf Bestzeiten untermauerte der Franzose seine Form und die Leistungsfähigkeit des Polo R WRC. Aufstecken wollte Mads Östberg auf Rang zwei aber nicht. Mit drei Bestzeiten arbeitete sich der M-Sport-Pilot immer wieder an seinen Kontrahenten heran und liegt momentan 29,4 Sekunden hinter Ogier. Das Podest wird aktuell von Mikko Hirvonen komplettiert.

"Wir waren in den schnellen Bereichen schnell und verloren ein bisschen Zeit auf Mads in den kurvigen Bereichen", war die kurze Zusammenfassung von Spitzenreiter Ogier. Auf Chocolate 2 zeigte der Franzose zum Abschluss des Tages nochmals seine Entschlossenheit, die Rallye zu gewinnen, und holte mehr als elf Sekunden auf seinen Verfolger Ösberg heraus. "In einigen Bereichen sind wir auf einem Level, aber in anderen Bereichen habe ich das Gefühl, als würde ich stehen", war Östberg sehr enttäuscht. "Wir müssen nun den Grund finden, aber im Moment habe ich keine Idee." Ogier selbst rechnet aber fest damit, dass sein Vorsprung noch nicht in Stein gemeißelt ist. "Mads leistet auch gute Arbeit und wird mit dem Auto besser und besser. Ich weiß, dass er schnell fahren kann", wollte sich der Franzose nicht ausruhen.

Hirvonen im Zeitenchaos

Dramen spielten sich auf dem dritten Rang ab. Mikko Hirvonen ging am Freitag mit der besten Startposition ins Rennen, konnte aber kaum Thierry Neuville im Ford hinter sich halten. "Ich versuche Druck zu machen, ich versuchte es wirklich, aber die Fords sind sehr schnell unterwegs", erklärte der Finne. Zeitweise hatte er - vermeintlich - seinen dritten Rang sogar an den Belgier verloren, erneut musste die Zeitnahme aber einen Fehler eingestehen und seine Zeit auf Los Mexikanos wurde nachträglich um sieben Sekunden nach unten korrigiert.

Vor den beiden Superstages setzte Hirvonen nochmals die zweitschnellste Zeit und sprach von einem perfekten Citroen, der dennoch nicht an die Zeit von Ogier herankommen würde. "Wir müssen die Pace halten und versuchen, mit Mads Östberg zu kämpfen", schrieb der Finne den Sieg bereits ab und blickte auf die 7,9 Sekunden Rückstand zu Platz zwei. Von Neuville droht nun weniger Gefahr, denn bereits 24,4 Sekunden trennen die ehemaligen Markenkollegen. "Ich war in einigen Bereichen zu vorsichtig", kritisierte sich Neuville selbst. Hinzu kam ein kleiner Fehler des Belgiers, als er in einer engen Kurve einen Streckenbegrenzer berührte und zusätzlich Sekunden liegenließ.

Für Dani Sordo im zweiten Citroen verlief der Tag weiterhin frustrierend. Auf Chocolate 2 brummte ihm Ogier knappe 53 Sekunden auf - zu viel für das Selbstvertrauen des Spaniers. "Ich komme mit den Auto nicht zurecht, denn es bewegt sich zu viel", so die knappe Analyse. Mit nur 40,6 Sekunden Vorsprung auf seinen Markenkollegen Nasser Al-Attiyah kann sich der Citroen-Mann nicht auf Rang fünf ausruhen. Ken Block, Benito Guerra, Martin Prokop und Chris Atkinson komplettieren die Top-10.

Ergebnis nach WP 11:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 1:54:33.7
2. Mads Östberg, Ford +29.4
3. Mikko Hirvonen, Citroen +37.3
4. Thierry Neuville, Ford +1:01.7
5. Dani Sordo, Citroen 2:35.0
6. Nasser Al-Attiyah, Citroen +3:15.6
7. Ken Block, Ford +4:38.2
8. Benito Guerra, Citroen +5:56.6
9. Martin Prokop, Ford +6:18.0
10. Chris Atkinson, Citroen +7:06.5