Die Rallye Mexiko, die am Donnerstag beginnt, stellt die WRC-Boliden vor eine besondere Herausforderung. In fast 3.000 Metern Höhe verlieren die 1,6-Liter Turbo-Motoren aufgrund der dünnen Luft etwa ein Viertel an Leistung. Citroen-Speerspitze Mikko Hirvonen erklärte, dass er dadurch immer das Gefühl habe, mit Vollgas durch die Kurven rasen zu können. "Natürlich kann man das nicht. Im Gegenteil - weil man weniger Leistung hat, muss man akkurater sein, konstant fahren und den Speed soweit wie möglich hoch halten", verdeutlichte der Finne.

Die dünnere Luft ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert, vor allem, was den Turbolader angeht. Während der höhenbedingte Mangel an Sauerstoff und der reduzierte Luftdruck die Leistung herabsenken, erlaubt die dünnere Luft schnellere Umdrehungen des Turbinenrads, die jedoch bis zum Brand führen können. Daher arbeiten die Hersteller seit der Mexiko-Premiere 2004 daran, die Motoren optimal auf diese besondere Belastung vorzubereiten.

Volkswagen hatte dabei den großen Nachteil, an sich nicht auf Erfahrungen zurückgreifen zu können. Doch da die Wolfsburger letztes Jahr noch nicht offiziell in der WRC eingeschrieben waren, unterlagen sie nicht dem Testverbot außerhalb Europas und konnten so doch einige Erfahrungswerte sammeln. Zudem simulierte Volkswagen in einer Höhenkammer die Bedingungen, die bei der Rallye herrschen. "Die Höhe, der wir bei der Rallye Mexiko ausgesetzt sind, beeinträchtigt den Motor des Polo R WRC mehr als jedes andere Teil", betonte Dr. Donatus Wichelhaus, Leiter der Motorenentwicklung bei VW.

"Um die Stabilität [des Motors] zu garantieren, und gleichzeitig nur so wenig Leistung wie möglich zu verlieren, haben wir zur Vorbereitung auf die Rallye Mexiko verschiedene Simulationen durchgeführt", erläuterte er. Volkswagen habe ein Motorprogramm gefunden, das den Leistungsverlust begrenzt, ohne die Lebensdauer des Turboladers zu gefährden. Nichtsdestotrotz werde der Polo R WRC am höchsten Punkt der Rallye, auf der Etappe El Chocolate auf 2.669 Metern, etwa 28 bis 30 Prozent an Leistung im Vergleich zur Rallye Schweden, dem vorangegangen Event, verlieren.