Mads Östberg tritt in Schweden zum dritten Mal in der WRC an, zum ersten Mal allerdings mit werksähnlichem Material von Ford. Bereits im Qualifying demonstrierte der Norweger, dass ihm die Strecken in den Wäldern liegen, denn er fuhr die zweitschnellste Zeit - das Beste, was ihm aus seiner Sicht passieren konnte. "Ich wollte im Qualifying gut abschneiden, aber ich wollte es auch nicht gewinnen", schilderte Östberg.

Grund dafür sind die schwierigen Bedingungen, die die Fahrer in den nächsten Tagen erwarten. "Ich weiß, welchen Platz ich haben möchte, aber das hängt auch deutlich von der Entscheidung der anderen Fahrer ab", schilderte der Ford-Pilot. Wichtig ist ihm, nicht alle Top-Favoriten hinter sich zu haben und demensprechend keine Orientierung in Sachen Zwischenzeiten zu haben.

Vorteil oder Bürde?

Sebastien Ogier, der die Bestzeit im Qualifying setzte, hat nun als Erster die Qual der Wahl. "Ein guter Start in der Rallye Schweden. Ich bin super zufrieden, denn ich habe im Qualifying eine optimale Fahrt erwischt", freute sich der Volkswagen-Mann, der kaum Änderungen an seiner Fahrzeugabstimmung vornehmen möchte. Der Zweite aus Monte Carlo ist sich der Wichtigkeit seiner Wahl bewusst, fühlt aber keinen zusätzlichen Druck, als Erster entscheiden zu müssen. "Als Bester im Qualifying habe ich jetzt freie Wahl, was ein kleiner Vorteil ist."

Jari-Matti Latvala startet auch in Schweden mit Problemen, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala startet auch in Schweden mit Problemen, Foto: Sutton

Östberg freut sich zwar, dass er sich im Zweifelsfall Ogier anschließen kann, blind wie ein Lemming wird er ihm aber nicht folgen. "Bis zu einem gewissen Punkt werde ich ihm folgen, aber das hängt wirklich davon ab, was er macht", so Östberg, der nach Rang zwei und drei noch eine Rechnung mit der Rallye offen hat - den Sieg. "Das würde eine Menge für mich bedeuten", verriet er der offiziellen Homepage der WRC. "Ich kämpfe um meinen ersten richtigen Sieg und ich habe hier eine gute Chance."

Die Chance auf den Sieg hatte Jari-Matti Latvala bereits mehrmals - und setzte sie zwei Mal in die Tat um. Nach dem Qualifying war er sehr zufrieden, endlich ein Gefühl für seinen VW Polo entwickelt zu haben. Probleme sollten ihn aber dennoch ereilen. "Mir ist am Start kurz der Motor abgestorben, danach bin ich sauber durchgekommen. Ich war deshalb überrascht, wie gut die Zeit am Ende dennoch war", verriet Latvala, der die sechstschnellste Zeit in den Schnee brannte.