Der Sieg bei der Rallye Monte Carlo ist für Sebastien Loeb nur noch Formsache. Der Elsässer hat einen Vorsprung von fast zwei Minuten auf Sebastien Ogier und alles im Griff. Am Freitagmorgen begann er mit einer Bestzeit auf der Prüfung "Saint-Jean-en-Royans" und zeigte sich im Ziel begeistert: "Das war ohne Zweifel die schönste Wertungsprüfung der Rallye. Der Nebel hatte sich aufgelöst und wir hatten einen fantastischen Blick auf die Szenerie im Sonnenlicht. Wenn die Straßen weitläufig und von Schneebänken eingerahmt sind, kann man befreit auffahren. Ich bin keine Risiken eingegangen, aber es hat viel Spaß gemacht!"

Auf Spikereifen ging es für Loeb in den Nachmittag. Zwar setzte er eine weitere Bestzeit auf SS13, doch der Spaßfaktor blieb dabei ein wenig auf der Strecke: "Ich habe es weniger genossen als heute Morgen", maulte der neunfache Weltmeister. "Auf der ersten Prüfung war der Schnee an einigen Stellen geschmolzen und so hatten wir auf beiden Seiten des Fahrzeugs nicht denselben Grip. Die Sisteron-Prüfung war komplett trocken und ich hätte vier Slicks bevorzugt. Aber alles in allem haben wir die richtige Entscheidung getroffen. Also, wir sind in Monaco, ein Tag ist übrig, aber der wird nicht einfacher als die ersten drei. Sollte es auf dem Col de Turini regnen oder schneien, wird es zweifellos Überraschungen geben!"

Sordo und Hirvonen in Nöten

Weniger glücklich waren Loebs Teamkollegen. Dani Sordo verlor den dritten Rang an Evgeny Novikov. "Ich habe mich gedreht, nachdem wir eine Schneebank mitgenommen haben", erklärte der Spanier einen großen Zeitverlust auf der SS11. "Ich musste nicht anhalten und wir dürften nicht mehr als zehn Sekunden verloren haben, aber das hat es Novikov erlaubt, den Abstand in der Gesamtwertung zu verringern." Doch es sollte noch schlimmer kommen: Am Nachmittag zog Novikov an Sordo vorbei und liegt in der Gesamtwertung nun zwei Sekunden vorne: "Ich habe einen weiteren Fehler auf SS12 gemacht, was genug für Evgeny war, um vorbeizuziehen. Der Abstand zwischen uns ist gering und ich werde kämpfen, um wieder an ihm vorbeizugehen", kündigte Sordo an.

Mikko Hirvonen erlebte einen Tag zum Vergessen. Der Finne fiel bis auf die sechste Position zurück: "Die ersten beiden Prüfungen gingen ganz gut, aber Sisteron war eine Tortur", gab der amtierende Vizeweltmeister zu. "Ich hatte keine Pace und kein Vertrauen bei dem Reifenmix. Jetzt muss ich sehen, dass ich morgen wenigstens an Jari-Matti [Latvala] vorbeikomme", sagte Hirvonen zerknirscht.