Sebastien Ogier legte an Tag zwei der Rallye Monte Carlo nach und sicherte sich auf der fünften Wertungsprüfung von Labatie d'Andaure nach Lalouvesc eine weitere Bestzeit. Mit drei weiteren Stagezeiten unter den Top-3 festigte Ogier beim Renndebüt des Polo R WRC zudem den zweiten Gesamtrang 1:35 Minuten hinter dem sechsfachen 'Monte'-Sieger Sebastien Loeb. Die Bedingungen seien noch schwieriger gewesen als am Vortag, berichtete der Franzose. "Dass wir bei so viel Wind, Eis und Schneeverwehungen erneut die Auftaktprüfung des Tages gewonnen haben, war wieder eine willkommene Überraschung", erklärte Ogier.

"Obwohl wir es vorsichtig angegangen sind, haben wir auf der zweiten Prüfung des Tages in einer Linkskurve einen Dreher gehabt. Dennoch: Die Rallye läuft bisher perfekt. Noch perfekter wäre es, wenn wir am Samstagabend das Ziel erreichen. Bis dahin konzentriere ich mich nur auf mich", betonte er. Die Tatsache, dass er auch an Tag zwei wieder in der Spitzengruppe dabei war, wollte er nicht überbewertet sehen. "Erst bei der Rallye Portugal werden wir verlässliche Aussagen darüber treffen können, wie konkurrenzfähig wir mit dem Polo R WRC tatsächlich sind."

Latvala touchiert Stein

Jari-Matti Latvala konnte sich bei den Stagezeiten nur einmal unter die Top-3 arbeiten, am Ende des Tages hatte er auf Rang sechs des Gesamtklassements 3:43,2 Minuten Rückstand auf Loeb. "Auf den ersten drei Wertungsprüfungen des Tages habe ich eine weichere Fahrzeugabstimmung versucht. Das hat leider zu einem nervöseren und unpräziseren Fahrverhalten geführt", erläuterte der Finne. "Dazu kam am Vormittag noch, dass wir gleich in der ersten Prüfung einen Reifenschaden hatten, nachdem wir an einer engen Stelle einen Stein getroffen haben, dem wir nicht ausweichen konnten. Dabei habe ich den Motor kurz abgewürgt. Das erklärt den Zeitverlust." Danach habe er besser zu seinem Rhythmus gefunden. "Für morgen habe ich bereits eine Idee, wie wir das Setup besser an meinen Fahrstil anpassen können."

Jari-Matti Latvala touchierte einen Stein - und eine Schneestange., Foto: Red Bull
Jari-Matti Latvala touchierte einen Stein - und eine Schneestange., Foto: Red Bull

Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito zeigte sich abseits von Stagezeiten und Gesamträngen beeindruckt von den auf Anhieb reibungslosen Abläufen beim Service. "Diese Erkenntnis ist genauso wichtig wie die Prüfungszeiten selbst. Natürlich kommt uns entgegen, dass die Autos bisher absolut problemfrei laufen und die Fahrer trotz der schwierigen Bedingungen meist nur mit wenigen Kratzern an ihren Fahrzeugen zum Service zurückkehren", bilanzierte er. "Alles in allem ist die Teamleistung nach der Hälfte der Distanz einfach spitze. Umso schöner, dass Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala die gute Vorbereitung vor und die tolle Arbeit der Mechaniker bei der Rallye immer wieder mit Top-Zeiten belohnen. Das haben sich die Jungs verdient."