Die Aufregung war groß, als die FIA im November bekannt gab, den Zeitnahme-Kontrakt mit dem bisherigen Ausrüster Stage One Technology nicht verlängern zu wollen. Seit 2001 waren die Briten für Zeitnahme- und Trackingsysteme der WRC verantwortlich, nie habe es Probleme gegeben, wie aus Kreisen der Veranstalter zu vernehmen war.

Doch die FIA entschied sich trotz Bedenken vieler Veranstalter dazu, ab 2013 neue Wege zu beschreiten. Die spanische Firma Sistemas Integrales de Telecomunicacion, kurz SIT, erhielt den Zuschlag. Die Technologie der Spanier sei schon bei mehreren Veranstaltungen, darunter die Spanische Rallye-Meisterschaft und das Race of Champions, erprobt worden, hieß es in der offiziellen Pressemitteilung der FIA.

"Mit einer anderen Firma zu diesem späten Zeitpunkt zu starten, wäre ein großes Risiko für die Sicherheit und die Rechtmäßigkeit der WRC", sagte ein Verantwortlicher von Stage One vor der Entscheidung im November. Als 'Versuchskaninchen' bezeichnete sich ein Veranstalter verärgert, nachdem die Zusammenarbeit mit SIT bekanntgegeben wurde. In der Welt des Motorsports ist es fast zum Habitus geworden, sich über Änderungen jeglicher Art aufzuregen, dachte ich mir damals.

Als ich heute den Auftakt der WRC-Saison im Internet verfolgen wollte, staunte ich nicht schlecht: Beim offiziellen Livetiming waren Sektorzeiten teils durcheinander gewürfelt, teils fehlten sie gänzlich. Doch nicht nur der Fan am Bildschirm rieb sich verwundert die Augen, auch Fahrer und Teams mussten sich mit fehlenden und falschen Zeiten rumschlagen.

Der neue Ausrüster SIT hatte offenbar große Probleme, die legendärste aller Rallyes - die Rallye Monte Carlo - mit Zeiten und Positionen zu versorgen. Die Entscheidung der FIA, einen altbewährten Partner aus der WRC zu vergraulen stieß also nicht unberechtigt auf harsche Kritik. Doch mit den Konsequenzen müssen nun Teams, Journalisten und Fans leben - nicht die FIA.