Wenn am Mittwoch, um 9 Uhr morgens das erste World Rally Car die Auftaktprüfung der Rallye Monte Carlo in Angriff nimmt, hat sie begonnen: die erste Saison von Volkswagen in der Rallye-WM.

20.000 Testkilometer, knapp 1.700 von Grund auf neu konstruierte Einzelteile, 17 Monate Vorbereitung - für genau diesen Moment, für den Start in eine neue Ära. Für Volkswagen beginnt mit dem Polo R WRC ein neues Zeitalter im Motorsport - bei der legendären Rallye Monte Carlo. Mit Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sowie Sébastien Ogier/Julien Ingrassia schickt das Werksteam aus Wolfsburg zwei junge, aber bereits sehr erfahrene und erfolgreiche Fahrer-Paarungen zum Saisonauftakt der Rallye-WM.

Capito fiebert Debüt entgegen

"Ich freue mich, dass es nun endlich losgeht. Und das gesamte Volkswagen Team fiebert der Rallye-WM-Premiere des Polo R WRC entgegen", so Motorsport-Direktor Jost Capito. "Für das Team sind Rallyes in der Top-Klasse WRC ein neues Metier, der Polo R WRC ist zudem ein von Grund auf neu entwickeltes Fahrzeug mit vielen innovativen Ideen, das seine Wettbewerbspremiere feiert. Bei der ‚Monte' werden wir erstmals sehen, wie wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen - unsere Gegner haben bereits zwei Jahre Erfahrung mit dem 2011 in Kraft getretenen Reglement und fahren seit vielen Jahren in der WRC. Für die Rallye Monte Carlo haben wir uns vorgenommen, möglichst viel Erfahrung zu sammeln und mit beiden Autos ins Ziel zu kommen."

Die Rallye Monte Carlo bildet für Volkswagen in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Erstmals stellt sich die Mannschaft in der Top-Kategorie für World Rally Cars einer WM-Rallye. Erstmals setzt sie dabei den Polo R WRC im Wettbewerb ein, erstmals arbeitet das Team während einer Rallye mit einer neuen Fahrer-Paarung zusammen.

Ogiers Comeback in der Königsklasse

Ogier ist zurück in der WRC-Klasse, Foto: Red Bull/GEPA

Ogier ist zurück in der WRC-Klasse, Foto: Red Bull/GEPA
Latvala sowie sein Landsmann und Co-Pilot Anttila gehören seit der Jahreswende offiziell zum Volkswagen Kader. Dem Auftritt bei der Monte gingen für die siebenmaligen Laufsieger der Rallye-WM Testfahrten mit dem Polo R WRC voraus. Die beiden Finnen starten mit Nummer 7. Im Schwesterauto mit der Startnummer 8 treten Ogier/Ingrassia an. Sie sind bereits seit Ende 2011 als Werksfahrer bei Volkswagen unter Vertrag und haben die Entwicklungs- und Testarbeit des Polo maßgeblich vorangetrieben.

Gemeinsam mit seinem Co-Piloten Ingrassia kann der in Gap (F) geborene Ogier bereits auf einen Sieg bei seiner Heimrallye verweisen. 2009 gewann das französische Duo als Gaststarter in der Intercontinental Rally Challenge (IRC) den Klassiker. Wie bei Latvala/Anttila schlagen sieben Laufsiege in der Rallye-WM bei Ogier/Ingrassia zu Buche.


Stimmen vor der Rallye Monte Carlo

Jari-Matti Latvala: "Ich kann den Saisonstart kaum noch erwarten. Zwar bin ich schon seit fünf Jahren als Werksfahrer in der Rallye-Weltmeisterschaft am Start, aber das Team von Volkswagen Motorsport ist ebenso neu für mich wie der Polo R WRC. Ich stehe also gleich in doppelter Hinsicht vor einer Premiere. Bei den bisherigen Tests haben wir gesehen, dass der Polo R WRC sehr zuverlässig ist. Das ist womöglich die bislang wichtigste Erkenntnis - und außerdem eine gute Grundlage für die weitere technische Entwicklung im Laufe der Saison. Ich habe schon ein gutes Gefühl für das Auto auf Asphalt und Schnee entwickelt, was im Hinblick auf die Rallye Monte Carlo ein gutes Zeichen ist. Es macht mir sehr viel Spaß, den Polo R WRC zu fahren. Er liegt sehr stabil und die Fahrbarkeit des Motors ist ebenfalls sehr gut. Bei der ‚Monte' möchte ich einen guten Start in die Saison hinlegen. Das Ergebnis steht zunächst nicht im Vordergrund, wobei ich mich über WM-Punkte natürlich freuen würde."

Sébastien Ogier: "Die Monte ist für mich eine ganz besondere Rallye, schließlich ist sie meine Heimrallye. Der Saisonauftakt nahe meiner Heimat wird aber auch für das gesamte Team eine außergewöhnliche Erfahrung werden, schließlich ist dies die erste Rallye mit dem neuen Polo R WRC. Wir arbeiten mit Volkswagen seit über einem Jahr auf diesen Moment hin. Wir können es kaum abwarten, endlich richtig loszulegen. Es ist allerdings schwierig einzuschätzen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, ehe wir nicht gegen die anderen Teams im Wettbewerb angetreten sind. Mit einem komplett neuen Auto in einer Weltmeisterschaft zu debütieren, ist eine große Herausforderung, schließlich sind uns die anderen Hersteller in Sachen Erfahrung mehrere Jahre voraus. Wir müssen deshalb geduldig sein und uns zunächst darauf konzentrieren, ohne Probleme ins Ziel zu kommen. Das ist bei der Rallye Monte Carlo erfahrungsgemäß alles andere als einfach, denn bei diesem Event kann immer alles passieren."