Mads Östberg wollte sich 2012 in der WRC beweisen und deutlich machen, dass er nach Höherem strebt. Gleich in Schweden das erste Ausrufezeichen. Nach Rang zwei im Vorjahr nun erneut ein Podestplatz und die Marschrichtung war klar: "Nun fehlt mir noch ein Platz ganz oben auf dem Podest und den möchte ich nächstes Jahr angreifen", zeigte sich Östberg angriffslustig.

Im restlichen Saisonverlauf konnte der Norweger überzeugen wie kaum ein anderer Pilot. Als bester Privatier in der Gesamtwertung sammelte er 149 Punkte und war der einzige Fahrer, der bei jeder Rallye, an der er teilnahm, unter die Top-5 kam. Schwierige Zeiten erlebte der 25-Jährige zur Mitte der Saison, als er während des Shakedowns zur Rallye Bohemia in eine Mauer fuhr und sich am Rücken verletzte. Schon kurze Zeit später konnte er das Krankenhaus aber wieder verlassen und nahm trotz Schmerzen an der Rallye Estland teil.

Herausragende Rallye

In der Saison 2012 gab es für Östberg ein herausragendes Ereignis. Sportlich spektakulär war sein Sieg als Privatier bei der Rallye Portugal. Es regnete, als würde es kein morgen geben und die portugiesischen Straßen erinnerten eher an ein Schlammfeld als an einen Rallye-Austragungsort. Unter schwierigsten Bedingungen zeigte Östberg konstante Leistungen und sicherte sich eigentlich den zweiten Rang.

In Portugal demonstrierte Mads Östberg seine Klasse, Foto: Sutton
In Portugal demonstrierte Mads Östberg seine Klasse, Foto: Sutton

Im Anschluss wurde Mikko Hirvonen allerdings sein Sieg aberkannt und für Östberg stand der erste Triumph zu Buche - ein Erfolg am Grünen Tisch, den er nicht wirklich genießen konnte. "Es ist ein Sieg in der WRC, aber es war nicht die Art und Weise, wie ich den ersten erreichen wollte - es fühlt sich sicherlich ein bisschen komisch an", erklärte der Ford-Pilot im Anschluss. Seither jagt er seinem ersten Sieg mit anschließender Siegerehrung auf dem obersten Treppchen nach, ein Wunsch, der vielleicht bald in Erfüllung gehen wird.

Zukunft

Die Chancen auf einen möglichen Sieg vergrößerten sich erheblich, als Jari-Matti Latvala M-Sport den Rücken kehrte und das Team aus Dovenby Hall einen Ersatzpiloten suchte. Wie bereits ein Jahr zuvor galt Östberg als die erste Wahl, doch diesmal auch mit einem unterschriebenen Vertrag. "Das ist eine großartige Möglichkeit für mich. Ich habe in meiner Karriere eine Menge Träume gehabt, aber diesen Platz zu ergattern, ist definitiv einer der größten", strahlte der 25-Jährige bei der Bekanntgabe.

Der Vertrag des Norwegers geht zunächst bis 2013. Von Titelambitionen wollte er aber noch nicht sprechen, denn zunächst geht es für ihn darum, sich in seinem neuen Team einzugewöhnen und den ersten 'richtigen' Triumph in der WRC zu feiern. "Wenn es uns gelingt, einige Siege zu holen, kann ich mich in der zweiten Saisonhälfte darum kümmern, eine gute Gesamtplatzierung einzufahren", erklärte er seine Marschrichtung.