Saisonverlauf

Nach einem Jahr mit Problemen und Ausfällen sollte es für Evgeny Novikov 2012 besser laufen. Gleich bei seiner ersten Rallye in Monte Carlo legte er dafür mit seinem besten Karriere-Resultat auf Rang fünf den Grundstein. Dieses Ergebnis bestätigte er in Schweden, bevor ihn in Mexiko allerdings sein Ruf als Crash-Pilot wieder einholte. Nur zwei Prüfungen vor dem Ziel überschlug sich der Russe und die Rallye war gelaufen.

Evgeny Novikov konnte nur bis zur Rallye Finnland von der Erfahrung von Denis Giraudet profitieren, Foto: Sutton
Evgeny Novikov konnte nur bis zur Rallye Finnland von der Erfahrung von Denis Giraudet profitieren, Foto: Sutton

Seine erste von insgesamt vier punktelosen Veranstaltungen des Jahres. Insgesamt präsentierte sich der 22-Jährige aber deutlich konstanter als noch im Vorjahr, als er mit einer Ausbeute von lediglich 12 Punkten nur Gesamtrang 17 belegte. Nur 12 Monate später stehen mehr als sieben Mal so viele Punkte zu Buche und Novikov rangiert auf WM-Platz sechs. Ein Fortschritt in Sachen Reife war auch daran zu merken, dass er nicht mehr so verbissen um Bestzeiten kämpfte, sondern das Hauptziel das Ende der Rallye war. Daher fuhr Novikov lediglich auf Sardinien und in Spanien WP-Siege ein - vier an der Zahl.

Als Grund für seine deutlich ruhigere und besonnenere Herangehensweise galt sein neuer Beifahrer Denis Giraudet. Der erfahrene Co-Pilot hatte einen sehr guten Einfluss auf den jungen Russen und hielt ihn von mancher überstürzten Handlung ab. Diese Partnerschaft endete nach der Rallye Finnland allerdings abrupt, da sich Giraudet bei einem Unfall in Finnland einen Lendenwirbel gebrochen hatte. Der Ersatz war allerdings auch ein namhafter: Ilka Minor - ehemals Beifahrerin von Henning Solberg - nahm für die restlichen Saisonevents neben Novikov Platz.

Herausragende Rallye

Schon in Monte Carlo war die Freunde über Rang fünf groß, diese sollte nur durch zwei Podestplätze in Portugal und auf Sardinien noch getoppt werden. Vor allem sein zweiter Rang bei der Rallye Portugal sollte den Kritikern großes Lob abringen, denn Novikov war einer der wenigen, der sich in der Schlammschlacht fehlerfrei hielt und so erstmals die Top-3 erreichte.

"Ich habe schon so lange auf diesem Moment gewartet und ich bin sehr glücklich, dieses Ergebnis hier erreicht zu haben", strahlte Novikov nach der Rallye. Durch die Disqualifikation von Mikko Hirvonen rutschte er sogar noch auf den zweiten Platz nach vorne. Gleiches gelang dem Russen kurz vor Saisonende nochmals auf Sardinien und dafür machte er im Scherz das Schicksal verantwortlich. "Ich hatte letzten Monat meinen 22. Geburtstag. Nun habe ich zwei Podestplätze - beide auf dem zweiten Rang -, daher sollte es wohl so kommen", lachte der Russe.

Zukunft

Schon vor seiner Unterschrift bei M-Sport galt der Russe als der Favorit auf das Cockpit neben Mads Östberg. Diese Theorie wurde untermauert, als er gemeinsam mit dem Norweger Testfahrten mit M-Sport in Vorbereitung auf Monte Carlo bestritt. Nur wenige Tage später folgte die Bestätigung. Novikov wird der Nachfolger von Petter Solberg bei M-Sport.

Für Teamchef Malcolm Wilson war vor allem wichtig, dass Novikov 2012 eine gute Kombination aus Speed und dem Willen, eine Rallye auch zu beenden, zeigte. Novikov selbst war einfach nur voll des Danks. "2013 werden wir auf Top-Level kämpfen und unser Bestes geben, all die Menschen zufriedenzustellen, die uns all die Jahre unterstützt haben", zeigte sich der 22-Jährige angriffslustig.