Nach Jahren des Erfolgs, neun Fahrer- und acht Konstrukteurs-Titeln, sagte Sebastien Loeb Citroen in diesem Jahr halbwegs Goodbye. Zwar wird der Franzose im kommenden Jahr vier Rallyes für das Team bestreiten, doch ein wirklicher Punkte-Sammler wird er nicht mehr sein. Dennoch ist der 38-Jährige davon überzeugt, dass Citroen auch ohne ihn erfolgreich weiterarbeiten wird. "Citroen wird das nächste Jahr auch ohne mich bewältigen", so Loeb.

Wenn überhaupt, sieht er nur Volkswagen als wirkliche Konkurrenz, doch auch die Wolfsburger müssen sich in seinen Augen erst beweisen. "Wenn sie komplett bereit sind und auf dem Level von Citroen, dann kann Volkswagen in den Kampf eingreifen", fuhr Loeb bei Motorsport News fort. "Aber wenn das Auto nicht komplett bereit ist - weil Citroen über eine enorme Erfahrung in allen Rallyes verfügt - dann wird es sicherlich schwierig für Volkswagen, sofort auf demselben Level zu sein."

Problematisch ist allerdings, dass Loeb an allen Titeln für Citroen maßgeblich beteiligt war. In der Fahrer-WM ist das Bild sogar noch eindeutiger. Denn in seinen WM-Jahren war Loeb der überragende Pilot des Teams und keiner seiner Teamkollegen konnte auch nur im Ansatz an die Leistungen des Franzosen heranreichen. Würde man Loeb aus den WM-Wertungen löschen, hätte nur Mikko Hirvonen anhand der Punkte 2012 den Titel für Citroen holen können. In allen anderen Jahren waren seine Teamkollegen weit ab vom Schuss und die Meisterschaft wäre an Subaru beziehungsweise an Ford gegangen.

Aus diesem Grund sieht Citroen-Teamchef Yves Matton den Weggang seines Stars nicht so locker wie dieser selbst. "Wenn du Sebastien Loeb, der neunfacher Weltmeister ist, verlierst, bist du besorgt", machte der Franzose auf der offiziellen WRC-Homepage keine Umschweife. Allerdings erklärte er im Anschluss, dass er deshalb nicht ängstlich in 2013 gehen wird, schließlich verändert sich die Fahrersituation bei allen Teams. "Wir haben ein schnelles und zuverlässiges Auto. Wir müssen nur lernen, die Meisterschaft im nächsten Jahr auf andere Weise anzugehen."