Petter Solberg war 15 Jahre ein fester Bestandteil der Rallye-Weltmeisterschaft und es ist für viele Fans und auch Involvierte sehr schwierig sich vorzustellen, dass der Norweger im kommenden Jahr nicht mehr dabei sein wird. Der 38-Jährige selbst sprach immer wieder von einer sehr harten Entscheidung, denn das Rallye-Fahren sei sowohl für ihn als auch seine Familie ein wichtiger Teil des Lebens gewesen.

Was ihm dabei das Wichtigste war, wusste der Weltmeister von 2003 aber immer. "Wenn du einen Sport ausübst, geht es um die Menschen. Die Leute im Team, aber auch die Fans. Und es ist wichtig zu genießen, was du tust, wenn du so lange von deiner Familie getrennt bist", erklärte er.

Dementsprechend fielen ihm als Highlights seiner Karriere sein erster Sieg 2002 in Großbritannien und ein Jahr später der Gewinn der Weltmeisterschaft am selben Ort ein. "Ich glaube, das Größte war das Gefühl, als ich nach Hause kam und 10.000 Leute in meiner Stadt waren", blickte Solberg auf das Rallye-verrückte Land Norwegen. "Das Schönste ist, die Leidenschaft der Menschen zu spüren, die dich unterstützen."

Ich bin, wie ich bin

Diese Leidenschaft und die Unterstützung waren ihm stets gewiss, auch wenn er nach 2003 nie wieder einen Titel gewinnen konnte. Die Fans blieben ihm zu jeder Zeit treu und auch heute noch gilt Solberg als einer der beliebtesten Fahrer im Servicepark, wofür er eine einfache Erklärung hat. "Ich denke nicht, dass ich mich über die Jahre verändert habe", so Solberg in einem Interview mit Colin Clark. Er sei immer noch der gleiche Mensch wie zu Beginn seiner Karriere geblieben. "Ich bin nicht perfekt, aber die Leute sehen mich, wie ich eben bin." Er würde niemals seine Gefühle verstecken und jeder könne ihm sofort ansehen, ob er gerade an der Spitze oder am Boden sei. Ein Gefühl dazwischen gibt es für Solberg nicht.

Ob sich die Rallye Gemeinde in Zukunft vielleicht auf einen weiteren Solberg freuen kann, wollte der Norweger noch nicht verraten. Die Rede ist von seinem 10-Jährigen Sohn Oliver, der bereits seine dritte Saison im Crosskart bestreitet. "Oliver spielt momentan viel Eishockey und ich versuche immer, das zu verfolgen", zeigte sich Solberg stolz. Gleichzeitig möchte er ihn aber in keine Richtung lenken. "Kinder sollen Kinder sein und ihren eigenen Weg finden. Ich möchte keiner dieser verrückten Väter sein", lachte der Weltmeister von 2003.