Petter Solberg war erst vor einem Jahr von Citroen zu M-Sport gewechselt und sah sich am Ziel seiner Träume. Doch bereits nach einem Jahr im Werksteam nun das Aus - nicht nur bei Ford. "Ich bin so dankbar und glücklich, was ich während meiner 15 Jahre in der WRC erleben durfte", so Solberg. "Jetzt ist es wirklich recht traurig, wenn du weißt, dass du gerne noch für ein paar Jahre mehr gefahren wärst, aber ich erkannte, dass es für mich im nächsten Jahr kein WRC-Programm geben wird."

Der Weltmeister von 2003 war mit der Hoffnung zu M-Sport gekommen, nach vielen schwierigen Jahren als Privatier endlich wieder um Siege und vielleicht sogar den Titel kämpfen zu können. Während er gleich bei seiner ersten Rallye in Monte Carlo noch das Podest erreichte und sein Teamchef Malcolm Wilson überglücklich mit seiner Wahl schien, wurde es über die gesamte Saison nichts mit einem Sieg.

Solberg wollte kostenlos fahren

Immer wieder wurde er seinem Ruf gerecht, zwar schnell zu sein, aber sehr oft Schrott zu produzieren. Bei sieben von 13 Rallyes schied der Norweger vorzeitig aus, konnte allerdings bei fünf Veranstaltungen unter Rally2 wieder an den Start gehen. Dennoch reichte es durch die zahlreich verlorenen Punkte am Ende der Saison nur zu Gesamtrang fünf, womit ihn sogar Privatier Mads Östberg hinter sich lassen konnte. Nun hätte er für ein weiteres Jahr bei M-Sport bezahlen müssen, was für Solberg nicht infrage kam. "Ich sagte, ich würde gerne kostenlos fahren, aber an diesem Punkt bin ich nicht bereit, dafür zu bezahlen", verriet Solberg.

Seiner Meinung nach wäre er noch für einige Jahre in der Lage gewesen, um Top-Platzierungen zu kämpfen. Gleichzeitig verstand der Norweger die schwierige Situation von M-Sport, die sich nach dem werksseitigen Ausstieg von Ford große Gedanken um die Finanzierung ihres WRC-Projekts machen müssen.

Natürlich vergaß Solberg in dieses Moment nicht seine unzähligen Unterstützer, die ihn über seine gesamte Karriere begleiteten und ein wichtiger Grund für alle seine Zeit in der WRC waren. "Der Sport hat mir so viel gegeben, aber ich möchte einen besonderen Dank an alle meine Fans aussprechen, die mich durch dick und dünn begleiteten und mir bei den Sachen, die ich tat, ein so großartiges Gefühl gaben", zeigte der Weltmeister von 2003 auf.

Im Moment tüftelt der Norweger an seiner weiteren Karriere, will über die genauen Hintergründe aber noch nichts preisgeben. Allerdings sei das Projekt mit der WRC ebenbürtig. Endgültig mit dem Thema Rallye-WM abschließen, das ihn 15 Jahre begleitete, konnte Solberg aber noch nicht. "Das hier bedeutet nicht, dass ihr mich nie mehr in der WRC sehen werdet, aber im Moment, denke ich, dass es das Beste ist."