Ott Tänak hat sich nach seinem ersten WRC-Podium bei der Rallye Sardinien für den letzten Lauf der WRC-Saison die Jagd auf Platz sieben in der WM zum Ziel gesetzt. Diese Position nimmt derzeit Thierry Neuville mit nur einem Punkt Vorsprung auf den Esten ein. Auf Asphalt konnte Tänak in dieser Saison bereits auftrumpfen. So gewann er in Frankreich die abschließende Power Stage und erzielte in Deutschland zwei Stagesiege.

"Ich fühle mich vor Spanien ziemlich gut. Wir hatten keinen perfekten Start in die Saison, aber das Gefühl wurde kürzlich immer besser, also hoffe ich, dass ich mich weiter verbessern kann", erklärte Tanak, für den einige der Prüfungen neu sein werden. "Die Asphaltprüfungen sind wirklich schön zu fahren - fließende Straßen, auf denen man viel Speed mitnehmen kann. Die Schotterabschnitte sind natürlich etwas anders - sie sind viel schmaler mit einem Mix aus schnellen und langsamen Passagen."

Die Mischung aus Schotter- und Asphaltabschnitten bezeichnet der 25-Jährige als Herausforderung. "Wir müssen für beide Oberflächen das richtige Setup für das Auto finden und es wird nicht so einfach sein, wieder in den Rhythmus zu kommen, wenn man von einer Oberfläche zur anderen wechselt - aber das ist Teil der Herausforderung und ich freue mich darauf", schloss er ab.

Powell bald ein Filmstar?

Tänaks Teamgefährte wird beim Lauf rund um Salou nicht wie gewohnt Evgeny Novikov sein, da dieser aufgrund einer Vereinbarung mit Reifenhersteller DMACK für Autotek antritt. Stattdessen übernehmen John Powell und Beifahrer Michael Fennell den zweiten M-Sport Fiesta RS WRC. Für beide ist es der erste Auftritt bei einem WRC-Lauf, zudem kann Powell kaum Erfahrung auf Asphalt vorweisen. Auch die Länge der Prüfungen wird für den Mann aus Trinidad und Tobago eine Herausforderung. Deshalb geht es für ihn vor allem darum, so viele Erfahrungen zu sammeln wie möglich.

"Das wird mein erstes WRC-Event, also glaube ich, dass es angemessen ist, zu sagen, dass ich ziemlich nervös bin", gestand Powell. "Wir versuchen nicht zu sehr darüber nachzudenken, was wir erwarten sollen. Wir hoffen einfach nur darauf, dass wir ein paar gute Erfahrungen machen und in einem Stück im Ziel ankommen." Powell ist der erste Vertreter seines Landes, der an einem WRC-Lauf teilnimmt und fühlt sich deshalb an eine legendäre Mannschaft erinnert, die vor vielen Jahren für Aufsehen sorgte.

"Ich war diese Woche bei M-Sport und wir haben viel über eine gewisse jamaikanische Bobmannschaft gesprochen. Niemand hätte gedacht, dass es eine Bobmannschaft aus Jamaika geben würde und wer hätte gedacht, dass es eines Tages einen WRC-Piloten aus Trinidad und Tobago geben würde!", spielte er auf die legendäre Combo von der karibischen Insel an, die an den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary teilnahm. "Die Bobmannschaft ist auf dem allerletzten Platz gelandet, aber sie hatten dabei eine großartige Zeit und sie haben einen recht großen Eindruck auf den Sport gemacht. Vielleicht schaffen wir das gleiche - und vielleicht machen sie eines Tages auch einen Film über uns."