Mit großen Zielen und Hoffnungen war Thierry Neuville in die Rallye Sardinien gegangen. Bis zum Saisonende wollte er wenigstens einmal auf das Podest fahren - auf der italienischen Insel war das am Ende weit entfernt. Nachdem er die erste Prüfung am Donnerstag vorsichtig anging, um dann auf der zweiten einen Zahn zuzulegen, beendete Neuville Tag eins als Vierter. Am nächsten Tag folgte dann der Rückschlag. "Ich habe auf der dritten Prüfung einen Fehler gemacht. Ich war nicht ausreichend bei der Sache und ich habe einen Aufschrieb missverstanden. Wir sind in den Graben gefallen und das Auto rollte sich auf die Seite", schilderte er sein Missgeschick. "Wir haben es mit Hilfe zweier Stewards geschafft, den Wagen wieder aufzurichten. Aber ich habe mir dabei meine Hand verbrannt."

Nachdem er durch den Vorfall sechs Minuten verloren hatte, gab der junge Belgier auf. "Der Motor hat sehr viel Öl verloren, als das Auto auf der Seite lag, also hatten wir das Gefühl, dass es besser wäre, kein Risiko einzugehen und einen Totalschaden zu vermeiden." Am Samstagmorgen konnte er die Fahrt dann wieder aufnehmen. Letztendlich überquerte er die Ziellinie zwar außerhalb der Punkteränge auf Platz 18 mit über einer halben Stunde Rückstand auf den Sieger, dennoch konnte er mit Platz drei in der abschließenden Power Stage noch einen Zähler verbuchen.

"Natürlich ist das Endergebnis nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber da kann ich mich nur selbst für verantwortlich machen", bilanzierte Neuville. "Wie nach jeder Rallye fühle ich mich etwas besser gewappnet für die Zukunft. Ich muss die Saison wirklich auf einem Hoch beenden." Neuville belegt mit 53 Punkten derzeit Rang sieben in der Weltmeisterschaft. Ott Tanak ist dem Belgier mit nur einem Zähler weniger jedoch dicht auf den Fersen. Nach vorne geht für Neuville nichts mehr, da Evgeny Novikov mit 87 Punkten bereits enteilt ist.