Mikko Hirvonen stand auf Sardinien vor der ebenso schweren wie ungeliebten Aufgabe, seine seit der dritten Prüfung bestehende Führung bis ins Ziel zu verteidigen. Doch er meisterte dieses Herausforderung und konnte so seinem Ruf als ewiger Zweiter - des Events und auch insgesamt - entgegenwirken. In der Weltmeisterschaft hat der Finne nach seinem Sieg zudem zum vierten Mal den Titel des Vize-Champions sicher. "Ich bin wirklich sehr glücklich mit diesem Ergebnis in meiner ersten Saison für Citroen", erklärte der ehemalige Ford-Pilot. "In gewisser Weise fühle ich mich so, als hätte ich meine erste Rallye gewonnen und für Citroen habe ich das ja tatsächlich getan."

"Ich bin seit Februar oft aufs Podest gefahren, aber ich war langsam irritiert, dass ich nie auf der obersten Stufe stand. Nach einem sehr kurzen - zu kurzen - Kampf mit Sebastien, habe ich die Rallye letzten Endes durch Geduld gewonnen." Er habe in den vergangenen Wochen viel mit seinem Ingenieur gearbeitet und er habe das Gefühl, sich stetig zu verbessern. "Ich wusste sicher, dass wir es dieses Wochenende schaffen können. Man muss immer noch alle Prüfungen fahren und wir haben es ruhig angehen lassen", erläuterte er. "Ich kann es kaum erwarten, nach Spanien zu kommen und die Saison stilvoll zu beenden."

Zudem blickt der Finne bereits auf die nächste Saison voraus, in der er die Nummer eins bei Citroen sein wird. "Ich habe mit dem Team und den Mechanikern vor der Rallye gesprochen und wir haben beschlossen, dass das meine erste Rallye der Saison 2013 sein wird. Also hat es gut begonnen und nun will ich das beibehalten", schilderte er seine ungewöhnliche Herangehensweise.

Sieg nicht auf dem Silbertablett

Citroen-Teamchef Yves Matton betonte, dass der erste Sieg für Hirvonen und Beifahrer Jarmo Lehtinen eines der Ziele für das Saisonende gewesen war. "Wir hatten das Gefühl, dass wir ihnen nach der Rallye Portugal etwas schulden und deshalb tut es unglaublich gut, sie hier siegen zu sehen", spielte er auf den aberkannten Erfolg an der Algarve an. "Dieses Ergebnis bekamen sie nicht auf dem Silbertablett serviert." Hirvonen und Lehtinen hätten von Anfang an ein hohes Leistungslevel an den Tag legen müssen und die anderen führenden Teams hätten Fehler gemacht, während sie mit ihnen kämpften. Die letzten Tage seien lang und herausfordernd gewesen.

"Wir mussten auch mit einem der schwierigsten Kurse der gesamten Saison zurechtkommen. Nach dem Gewinn des Fahrer- und des Herstellertitels haben wir nun mit der Vizemeisterschaft für Mikko das letzte Puzzleteil hinzugefügt. Es gibt nur noch einen Karriereschritt für ihn und wir werden uns sehr bemühen, um ihm dabei zu helfen, das in 2013 zu erzielen", spielte er auf den noch fehlenden Titel in Hirvonens Sammlung an.