Mikko Hirvonen verfügt nach dem Samstagvormittag auf Sardinien über einen komfortablen Vorsprung von 1:18,7 Minuten auf seinen ersten Verfolger Evgeny Novikov. Der Citroen-Pilot ließ es auf der zweiten Etappe auf der italienischen Insel deutlich lockerer angehen und riskierte keinen Patzer. Glücklich ist der 32-Jährige mit dieser einsamen und vor allem langsamen Fahrt an der Spitze aber nicht. "Es ist schrecklich, ich hasse es", machte der Citroen-Pilot keine Umschweife.

Ott Tanak ist zum ersten Mal im Begriff, sich einen Platz auf dem Podest in der WRC zu sichern und will nichts riskieren, um auf jeden Fall das Ziel zu erreichen. "Ich denke, es läuft wirklich gut und es fühlt sich so an, als hätten wir den richtigen Rhythmus gefunden", freute sich der Este im Mittagsservice. Auf seinen Teamkollegen Novikov, der am Vormittag eine weitere Bestzeit setzte, fehlen dem Ford-Mann 49,9 Sekunden und nach hinten hat er auf Sebastien Ogier rund zwei Minuten Luft. Das liegt auch darin begründet, dass der VW-Mann für seinen Skoda am Samstag eine sehr lange Übersetzung des Getriebes wählte, um auf den schnellen Prüfungen über einen guten Top-Speed zu verfügen. Allerdings hatte er nicht bedacht, dass sein S2000-Fahrzeug nicht genug Power liefert, um dies wirklich ausnützen zu können.

Östberg gibt Gas

Nach einem frustrierenden Freitag, an dem sein Heckantrieb streikte, ist Mads Östberg nun wieder voll bei der Musik. Der Ford-Pilot sicherte sich auf WP9 die Bestzeit und kommt immer dichter an Chris Atkinson heran, der seinen fünften Platz aber gerne behalten würde. "Wir müssen ein bisschen schneller fahren und Mads hinter uns halten, aber ich bin eine Menge gerutscht", klagte der Australier, der nach WP11 von ein paar heiklen Momenten sprach. Hinter den beiden Duellanten liegen Andreas Mikkelsen im zweiten Skoda, und die beiden Ford-Piloten Martin Prokop und Karl Kruuda.

Wieder dabei sind am Samstag die beiden Ford-Werkspiloten Petter Solberg und Jari-Matti Latvala, die mit zehn respektive 25 Minuten Strafe in den Tag gingen. Während Latvala schnell auf Geschwindigkeit kam und sich teilweise Zeiten unter den Top-3 sicherte, kommt Solberg nicht in Fahrt. "Ich versuche den Genuss zu finden, den ich gestern nicht hatte", erklärte Latvala. "Ich war bei dieser Rallye nie sehr entspannt. Das Hauptaugenmerk liegt nun darauf, das zu erreichen und darauf, das Fahren zu genießen." Aktuell liegt er auf dem 15. Rang und hat damit noch rund vierzehneinhalb Minuten Rückstand auf Solberg, der den zehnten Platz innehat.

Zwischenergebnis Halbzeit Etappe 2:

1. Mikko Hirvonen, Citroen 2:34:02,2
2. Evgeny Novikov, Ford +1:18,7
3. Ott Tanak, Ford +2:08,6
4. Sebastien Ogier, Skoda Fabia +4:06,5
5. Chris Atkinson, Mini +4:09,8
6. Mads Östberg, Ford +4:21,0
7. Andreas Mikkelsen, Skoda Fabia +5:13,5
8. Martin Prokop, Ford +8:27,6
9. Karl Kruuda, Ford +9:21,4
10. Petter Solberg, Ford +10:41,8