Citroen Racing gab seine Pläne für die Zukunft im Motorsport auf der Paris Motor Show bekannt. Du hast also nicht vor, deinen Titel nächstes Jahr zu verteidigen?
Sebastien Loeb: Ich bin das oft gefragt worden, also musste endlich etwas passieren! Es war keine leichte Entscheidung. Auf der einen Seite muss ich sagen, dass ich von dem Zeitplan, der von der WRC auferlegt wird, etwas müde bin. Aufgrund der Testfahrten, der Recce und der verschiedenen anderen Dinge bin ich oft weg von meiner Familie. Aber ich liebe es nach wie vor zu fahren und zu gewinnen. Diese Saison zeigt sich, dass ich immer noch die Pace habe, aber ich wollte nach einer bestrittenen Saison auch nicht ganz aufhören. Ich werde auch 2013 noch dabei sein, aber nicht so häufig wie jetzt, sondern ich werde nur an Rallyes teilnehmen, die ich mag und die für Citroen wichtig sind. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, die Rallye Monte-Carlo nicht in meinen Terminkalender aufzunehmen, also werde ich die Saison am 15. Januar wie jeder andere auch beginnen.

Die Marke hat außerdem bekannt gegeben, dass sie mit dir einen Einstieg in die WTCC erwägt. Wer hat entschieden, dass du diesen Weg einschlägst?
Sebastien Loeb: In den letzten Monaten habe ich viele Diskussionen mit Frederic Banzet [Geschäftsführer von Citroen] und Yves Matton [Teamchef von Citroen] geführt. In den letzten Jahren hätte ich Angebote wahrnehmen können, die mich woanders hingeführt hätten, aber ich habe es immer vorgezogen, bei dem Team zu bleiben, dass mir eine Chance gegeben hat. Als wir begannen, über eine mögliche Rolle als Markenbotschafter zu sprechen, wusste ich schnell, dass ich eine aktive Rolle brauche, um vollkommen zufrieden zu sein. Da ich meine Karriere auf der Rennstrecke weiter verfolgen wollte, kamen wir gemeinsam auf diese Idee. Nachdem wir die verschiedenen Rennsparten betrachtet hatten, zeichnete sich die WTCC als beste Option ab. Es gibt noch einige Variablen und Unsicherheiten in der Gleichung, aber ich bin aufgeregt bei der Aussicht, an dieser Meisterschaft teilzunehmen.

Vor alledem gibt es noch eine kleine Sache, nämlich die anstehende Rallye Frankreich. Viele Leute glauben, dass es nur eine Formalität sein wird...
Sebastien Loeb: Sie könnten nicht mehr Unrecht haben! Unsere Konkurrenten haben in Wales gezeigt, dass sie definitiv in der Lage sind, mit uns mitzuhalten, auch wenn ich glaube, dass wir auf Asphalt schneller sein sollten als sie. Aber in erster Linie müssen wir mit der Route an sich kämpfen. Es gibt einige Prüfungen, die wir sehr gut kennen, und andere sind neu und bei denen müssen wir uns erst zurechtfinden. Wenn es regnet, könnte das Rennen sehr kompliziert sein, da wir sehr schwere Entscheidungen bezüglich der Reifen treffen müssen. Ich strebe den Sieg und den Weltmeistertitel an, aber ehe wir im Ziel ist, kann man nichts als gegeben annehmen...