Sebastien Loeb erlebte bei den ersten beiden Ausgaben der Rallye Frankreich nach dem Umzug ins Elsass Hochs und Tiefs. 2010 gewann er mit dem Event zugleich vor heimischem Publikum seinen siebten Titel. Im vergangenen Jahr jedoch schied er aufgrund eines Motorschadens aus und sein damaliger Teamkollege Sebastien Ogier feierte den Sieg. Nun wollen Loeb und Beifahrer Daniel Elena an die erfolgreiche Premiere anknüpfen und den neunten Titel unter Dach und Fach bringen. Für Citroen ist zudem der achte Herstellertitel zum Greifen nah.

"Wie die Fans, die gekommen waren, um mich zu unterstützen, war ich letztes Jahr enttäuscht, als ich aufgeben musste, aber auch so etwas ist ein wesentlicher Teil des Rennsports. Ich habe das Gefühl, da ist eine Revanche fällig!", erklärte Loeb. "Dieses Jahr können wir beide Weltmeisterschaften sichern. In der Fahrerwertung können nur Mikko und ich noch den Titel gewinnen. Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich gewinne und ich werde alles versuchen, um das zu erreichen." Mathematisch sei das ganze Unterfangen nicht weiter schwierig, er müsse lediglich vor seinem Teamkollegen ins Ziel kommen.

"Wie jeder andere Lauf hat die Rallye besondere Eigenschaften, die dem Event seine Komplexität verleihen. Trotz der künstlichen Schikanen, die man bisweilen auf den Prüfungen vorfindet, sind die Stages mit die schnellsten, die wir je gefahren sind. Die fortwährenden Wechsel des Fahrbahnbelags machen es schwer, den Asphalt zu 'lesen' und die Arbeit der Gravel-Crews ist entscheidend, da die Straße zwischen zwei Runs sehr dreckig werden kann, vor allem, wenn es regnet", führte Loeb an.

Hirvonen denkt nicht an den Fahrertitel

Teamkollege Mikko Hirvonen geht nach seinem Sieg bei der Rallye Vosgien gut vorbereitet und mit breiter Brust in den elften Lauf der Saison. "Es war eine großartige Erfahrung, aus der ich lernen konnte. Ich glaube nicht, dass ich jemals unter derart schwierigen Bedingungen auf Asphalt gefahren bin", spielte er auf die von widrigem Wetter geprägten Prüfungen in den Vogesen an. "Wir haben verschiedene Setups getestet, um den DS3 WRC an die Straßenbedingungen anzupassen, die zwischen nass, abtrocknend und komplett trocken wechselten."

Der Finne ist dementsprechend überzeugt, dass er sich nach und nach steigert. "Auch wenn es nicht gerade mein liebster Untergrund ist, mag ich Asphalt und ich kann es kaum erwarten, die Rallye Frankreich zu bestreiten! In Deutschland habe ich nach und nach verstanden, wie ich meinen Fahrstil verändern muss, um mich den Charakteristiken des DS3 WRC anzupassen. Letzte Woche habe ich noch mehr Fortschritte gemacht, also werden wir sehen, wie weit ich gekommen bin", erläuterte Hirvonen.

Für den Finnen steht demnach die weitere Entwicklung seines Speeds auf Asphalt im Vordergrund. "Ehrlich gesagt denke ich überhaupt nicht an den Fahrertitel. Seb war dieses Jahr so stark wie immer und er hat einen derart großen Vorsprung, dass ich nicht weiß, wie ich ihn unter normalen Rennbedingungen schlagen sollte. Mein Ziel ist es, mich weiter zu verbessern und die Punkte einzufahren, die wir brauchen, damit Citroen die Herstellerwertung gewinnen kann", so Hirvonen. Damit Sebastien Loeb in Frankreich seinen Titel sichern kann, muss er mindestens 56 seiner derzeit 61 Punkte Vorsprung auf Hirvonen halten. Citroen darf den Abstand auf Ford auf maximal 86 Punkte schrumpfen lassen.