Die beiden M-Sport-Piloten Ott Tänak und Evgeny Novikov schafften es zwar nicht ins Ziel der Rallye Deutschland, zogen jedoch ein größtenteils positives Fazit. Tänak konnte auf der zehnten und elften Prüfung seine beiden ersten Bestzeiten auf Asphalt erzielen. Auf der berüchtigten Panzerplatte touchierte er jedoch einen Hinkelstein und konnte am Sonntag nur unter Rally-2-Bedingungen zurückkehren. Der junge Este meldete sich stark zurück, auf den zwei letzten Prüfungen vor der abschließenden Power Stage erzielte er jeweils die viertschnellste Zeit. Die Power Stage fuhr der M-Sport-Pilot nicht mehr. Das Team beschloss nach dem letzten Service, das Auto für die kommenden Events zu schonen.

"Ich bin mit dem Speed, den wir dieses Wochenende hatten, zufrieden. Wir haben unsere ersten Stage-Siege auf Asphalt eingefahren, aber ich bin wirklich enttäuscht, was gestern Abend auf der Baumholder (SS12) passiert ist. Ok, ich habe recht hart gepusht und wollte unbedingt gut abschließen, aber so hat es nun mal geendet", fasste Tänak zusammen. "Die Zeiten waren gut, also muss ich damit erst einmal glücklich sein. Ich habe im Moment mit dem Auto ein gutes Gefühl auf Asphalt. Das nächste Asphaltevent wird in Frankreich stattfinden und dort habe ich letztes Jahr mit dem Fiesta S2000 in der S-WRC gewonnen, also können wir uns dort hoffentlich auch gut schlagen."

Evgeny Novikov hatte bereits keinen guten Start in die Rallye Deutschland erwischt. Der junge Russe beklagte gleich auf der ersten Prüfung einen Schaden am rechten Hinterrad und fiel weit zurück. Nachdem er sich zurückgekämpft hatte, musste Novikov nach der 13. Prüfung, bei der er die elfschnellste Zeit erzielt hatte, endgültig die Segel streichen. "Wir hatten auf der ersten Prüfung heute Morgen (SS13) ein Problem mit dem hinteren Differential - da konnten wir nichts machen", schilderte der Russe den Grund für das endgültige Aus.

"Natürlich war das nicht unsere beste Rallye, aber wir müssen weiter kämpfen. Wir haben auf den Prüfungen gute Erfahrungen gesammelt und wissen nun, wie wir das Auto abstimmen müssen - leider nicht zu 100 Prozent, aber immerhin etwas." Mitte September geht es für die WRC-Piloten mit der Großbritannien-Rallye weiter, die in Wales ausgetragen wird. "Wir schauen jetzt einfach auf das nächste Event, wo wir hoffentlich wieder dort angreifen können, wo wir sein müssen", erklärte Novikov.