Sebastien Loeb profitierte am Samstag von der Tatsache, dass er als Führender zuerst auf die erste Prüfung des Tages, die Stein & Wein gehen durfte. Denn der Franzose fand im Gegensatz zu seinen nachfolgenden Konkurrenten noch größtenteils trockene Bedingungen vor. "Ich hatte erst ab Kilometer 15 Regen und ich habe von einer sauberen Fahrspur profitiert. Das ist ein weiterer Grund, warum es gut ist, nach der ersten Etappe in Führung zu liegen", erklärte der Franzose. "Ich bin dennoch vorsichtig geblieben, denn es gab bereits etwas Aquaplaning." Durch den wetterbedingten Vorteil konnte Loeb seinen Vorsprung auf Ford-Pilot Petter Solberg auf dieser Prüfung um 21 Sekunden ausbauen.

Auf der Panzerplatte konnte der achtfache Rallye-Deutschland-Sieger seine Führung noch deutlich ausbauen, da zahlreiche Konkurrenten der schwierigen Prüfung Tribut zollen mussten. Petter Solberg mussten seinen Fiesta RS WRC abstellen, nachdem er Bekanntschaft mit einem der berühmten Hinkelsteine gemacht hatte. Mini-Pilot Dani Sordo ereilte ein Reifenschaden, während Thierry Neuville seinen Boliden ebenfalls von der Piste pilotierte. Dementsprechend genoss Loeb nach der Prüfung auf dem Militärstützpunkt Baumholder einen komfortablen Vorsprung von über 1,5 Minuten auf den neuen Zweiten, Jari-Matti Latvala.

Hirvonen auf Gesamtrang drei

Von den zahlreichen Ausflügen der Konkurrenz profitierte auch der zweite Citroen-Werkspilot Mikko Hirvonen, der auf Rang drei vorrückte. "Heute Morgen gab es viel Drama, aber ich konnte mich aus dem Ärger heraushalten und wir sind in der Gesamtwertung nach vorne gekommen. Ich habe den Eindruck, dass ich mich stetig verbessere, also war es insgesamt sehr positiv", fasste der Finne zusammen. "Vor allem bin ich zufrieden, dass ich meine Leistung auf Asphalt verbessern konnte. Ich hatte etwas Glück, aber man muss auch konstant sein, wenn man ein gutes Ergebnis einfahren möchte. Mein Ziel für morgen ist, die dritte Position zu halten."

"Wir hatten einen weiteren tollen Tag", freute sich Loeb nachdem er die gefürchtete Panzerplatte ein zweites Mal fehlerfrei bewältigt hatte. "Ich war auf der Baumholder zwei Mal der Schnellste, aber ich habe nicht wirklich gepusht. Es lohnt sich nicht: wenn man zu Beginn zu sehr pusht, bauen die Reifen sehr schnell ab und dann muss man am Ende etwas rausnehmen", erläuterte der WRC-Rekordchampion seine umsichtige Vorgehensweise. "Es ist besser, es mit einer gleichmäßigen Pace anzugehen, was bedeutet, sich aus dem schlimmsten Ärger herauszuhalten. Gleichzeitig haben die Jungs hinter mir Fehler gemacht und deshalb hat sich die Lücke vergrößert. Wir müssen morgen nur unseren Job machen, also sieht alles gut aus", konnte er den zweiten Tag der Rallye Deutschland positiv beschließen.