Sebastien Loeb beendete den zweiten Tag der Rallye Deutschland mit einer souveränen Führung vor Jari-Matti Latvala. Um 1:42,9 Minuten verwies der Rekordweltmeister den Ford-Piloten auf Rang zwei. Dahinter folgte sein Teamkollege Mikko Hirvonen mit bereits über zwei Minuten Rückstand. "Wir beenden den zweiten Tag mit einer souveränen Führung, es sieht also gut aus für morgen", bilanzierte Loeb zufrieden. "Es war ein guter Nachmittag, ich habe meinen Rhythmus gefunden. Ich habe versucht, etwas auf Jari-Matti aufzuholen", fasste Citroen-Kollege Hirvonen seinen tag zusammen.

Loeb erzielte am Samstag zwei Bestzeiten, eine weitere ging am Vormittag an Dani Sordo, ehe dieser aufgrund eines Reifenschadens- und anschließenden -wechsels viel Zeit verlor. Ein Ausrufezeichen setzte am Nachmittag der junge Este Ott Tänak. Sowohl auf der zehnten Prüfung, der Stein & Wein 2, als auch der Peterberg 2 war der M-Sport-Pilot am schnellsten unterwegs.

"Wir pushen weiter, ich will diese Rallye gut abschließen. Ich bin mit dem Auto ganz glücklich im Moment", hatte er vor der abschließenden zweiten Befahrung der berüchtigten Panzerplatte als Ziel ausgegeben. Doch die Prüfung wurde ihm zum Verhängnis, nach rund 13 der 46,54 Kilometer musste er seinen Boliden mit einem Reifenschaden abstellen. Da er die Prüfung nicht beenden konnte, wird er voraussichtlich eine Strafe von 5 Minuten erhalten. Am Sonntag könnte er unter Rallye-2-Reglement wieder an den Start gehen.

Panzerplatte fordert Tribut

Allgemein wurde die Panzerplatte wieder ihrem Ruf gerecht. Nachdem sie am Mittag bereits mit Petter Solberg und Thierry Neuville prominente Opfer gefunden hatte, kamen am Nachmittag neben Tänak auch Dani Sordo, der seinen Mini stoppen musste, da er Kühlflüssigkeit verlor, sowie Peter van Merksteijn hinzu. Der havarierte Bolide des Holländers blockierte die danach gestarteten Fahrer wie Nasser Al-Attiyah, Evgeny Noviikov, Sebastien Ogier, Sepp Wiegand und Andreas Mikkelsen, denen die Rennleitung letztendlich aufgrund der großen Verzögerung Zeiten zuwies.

Am Ende von Tag zwei folgen hinter dem Spitzen-Trio Loeb, Latvala und Hirvonen Mads Östberg auf Rang vier, Mini-Neuling Chris Atkinson auf fünf und Sebastien Ogier auf Position sechs. Die Top-10 komplettieren Andreas Mikkelsen, Nasser Al-Attiyah, Mathieu Arzeno und Sepp Wiegand. Petter Solberg belegt nach seinem Crash auf der Panzerplatte mit über 20 Minuten Rückstand Rang elf, gefolgt von Thierry Neuville, der seinen Boliden auf derselben Prüfung weglegte.

Am morgigen Sonntag erwartet die Piloten die Dhrontal, eine 30,76 Kilometer lange Prüfung, die zwei Mal befahren wird. Anschließend steht das große Finale im Circus Maximus in Trier auf dem Programm. Dort wird sich aller Voraussicht nach Sebastien Loeb zum neunten Mal als Sieger der Rallye Deutschland feiern lassen.