Nach den ersten drei Prüfungen des zweiten Tags der Rallye Deutschland liegt Sebastien Loeb nun mit gewaltigem Vorsprung vorne. Trotz unerwarteten Regens auf der Stein & Wein gelang Loeb im Gegensatz zu seinen Verfolgern eine fehlerfreie Fahrt. "Wir hatten starken Regen in der Stage, aber etwas weniger als die anderen. Es ist wirklich knifflig. Wir hatten harte Reifen, es war schwer das Auto auf der Strecke zu halten. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet", gab der Franzose allerdings zu.

Petter Solberg musste der gefürchteten Panzerplatte am Mittag Tribut zollen. Der Norweger kam in einer engen Linkskurve zu weit nach außen und touchierte einen Felsen. Der Schaden am rechten Heck war zu groß, um weiter zu fahren. Der Norweger wird heute wohl nicht mehr starten können. Damit ist nun der zweite Ford-Werkspilot, Jari-Matti Latvala, Loebs schärfster Verfolger. Er liegt jedoch bereits anderthalb Minuten hinter dem Spitzenreiter.

Sordo mit Bestzeit auf der Peterberg

Vor allem im Nassen verlor der Finne wertvolle Zeit. "Es gab mehr Nässe als erwartet. Ich habe eine Kurve verpasst und fuhr geradeaus. Ich habe viel Zeit verloren." Bei seinem Ausritt erlitt der Ford-Pilot einen leichten Schaden an der Front, sein linker Außenspiegel fehlt. Auf der Panzerplatte hatte Latvala mit dem Reifenabbau zu kämpfen, während Spitzenreiter Loeb seine Pneus schonte. "Wir greifen das Podium an, aber es gibt nichts mehr, was wir gegen Loeb unternehmen könnten", resignierte der Ford-Pilot.

Mikko Hirvonen ist zum Mittag bis auf Rang drei nach vorne gerückt. Er profitierte dabei von einem Reifenschaden bei Mini-Pilot Dani Sordo sowie dem Ausfall von Petter Solberg. Auch Thierry Neuville beschädigte seinen Boliden auf der Panzerplatte derart, dass er heute wohl nicht mehr starten kann. Zuvor hatte sich der Belgier bereits auf der Stein & Wein und der anschließenden Peterberg mehrfach gedreht. Für Sordo war der Reifenschaden besonders bitter, denn der Mini-Pilot hatte auf der Peterberg die Bestzeit erzielt und sich damit auf den dritten Zwischenrang vorgeschoben. Nun liegt er hinter Mads Östberg und Ott Tänak auf Rang sechs.

Chris Atkinson schob sich bei seinem ersten Auftritt im Mini auf Rang sieben nach vorne. Hinter Solberg und Neuville beschloss Sebastien Ogier die Top-10. Nach dem Regrouping und dem anschließenden Servicepark in Trier werden die Prüfungen ein weiteres Mal absolviert. Um 19:37 Uhr sollen sich die WRC-Boliden dann wieder im Servicepark einfinden, ehe eine Stunde später die offizielle Ankunft auf dem Viehmarkt gefeiert wird.