Nach 303,52 gewerteten Kilometern war es geschafft: Sebastien Loeb hat sich seinen dritten Finnland-Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft gesichert. In einem harten Kampf mit seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen behielt der Franzose am Ende mit 6,1 Sekunden Vorsprung knapp die Oberhand und war glücklich. "Ich bin wirklich zufrieden, diesen dritten Sieg hier gegen einen so hartnäckigen Gegner wie Mikko eingefahren zu haben", sagte der nun 73-fache WRC-Sieger. "Es ist besonders schön, die Rallye vom Start bis ins Ziel angeführt zu haben."

Leicht hat es ihm sein finnischer Teamkollege allerdings nicht gemacht, denn der achtfache Weltmeister musste ständig Druck machen und war manchmal nach eigenen Aussagen nah am Limit. "Um so zu fahren, brauchst du ein Auto, in das du totales Vertrauen hast", lobte Loeb seinen Citroen DS3 WRC, der vor dem Wochenende mit neuen Upgrades ausgestattet wurde. Hier hob Loeb vor allem die Stoßdämpfer hervor, die einen weiteren Schritt in Sachen Leistung bewirkt hätten.

Obgleich er seinen Boliden lobte, war die Rallye nicht problemfrei, so kämpfte der Sieger mit großen Schwierigkeiten auf SS14, Leustu 1, als das Heck seines Citroen stark zu rutschen begann, obwohl er keine Berührung hatte. "Tatsächlich war es nur eine Veränderung des Grips, die ich fehlinterpretierte", klärte Loeb auf, der auch nach acht WM-Titeln noch immer mit Feuereifer bei der Sache ist. "In solchen Zeiten, wenn der Kampf wirklich intensiv ist, geht dir eine Menge Zeug durch den Kopf." Nach mittlerweile sechs Saisonsiegen aus acht Rallyes und einem Vorsprung von 43 Punkten, kann sich der Franzose bereits langsam Gedanken machen, wie er seinen neunten WM-Titel feiern möchte.

Hirvonen enttäuscht

Des einen Freud, des anderen Leid. Während Loeb als strahlender Sieger aus Finnland abreist, verpasste Hirvonen seinen zweiten Heimsieg nur hauchdünn. "Ich kam hierher, um zu gewinnen und daher bin in natürlich ein bisschen enttäuscht, Zweiter geworden zu sein", machte der 32-Jährige keinen Hehl aus seinen Gefühlen. "Ich versuchte alles. Ich fuhr für drei Tage mit Vollgas, aber Sebastien war einfach schneller."

Diese Vollgasfahrt fand ihren Höhepunkt, als der Finne auf der sagenumwobenen Ouninpohja den neuen Rekord von 15:17,3 Minuten aufstellte. Dabei wurde der Citroen-Pilot mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 129.54 km/h gemessen. Möglich gemacht hat diesen Schlussspurt die Entscheidung von Citroen, in Finnland nicht auf Teamorder zu setzen, worüber Hirvonen natürlich sehr dankbar war. "Ich möchte dem Team danken, dass wir gegeneinander fahren durften und ich bin stolz, ein Teil des fünften Doppelsieges des Teams zu sein."