Rallye-Piloten sprechen ehrfürchtig von der Formel 1 im Wald: Volkswagen Pilot Sébastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia haben beim sogenannten finnischen Grand Prix den siebten S2000-Klassensieg in Folge geholt. Das französische Duo, das 2013 für Volkswagen mit dem Polo R WRC in der Königsklasse der Rallye-Weltmeisterschaft starten wird, sicherte sich vor den Augen von Volkswagen-Vorstand Dr. Ulrich Hackenberg und finnischen Rennlegenden wie Ari Vatanen, Juha Kankkunen, Mika Salo oder Tommi Mäkkinen beim gefährlichsten und schnellsten WM-Lauf der Saison zudem den zehnten Gesamtrang hinter Sieger Sébastien Loeb aus Frankreich. Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Ola Fløene aus Norwegen erzielten den 10. Platz in der Klasse.

Sebastien Ogier: "Ich bin zufrieden mit dem zehnten Platz. Wir haben mit dem Škoda gegen die deutlich leistungsstärkeren WRC-Autos das rausgeholt, was auf den schnellen Schotterpisten wie der legendären Ouninpohja-Prüfung machbar war. Im nächsten Jahr wollen wir mit dem Polo R WRC natürlich noch weiter nach vorn." Genau ein Jahr nach dem Debüt von Volkswagen in der Rallye-WM bot die Volkswagen-Crew vor knapp 300.000 begeisterten, lautstarken Fans entlang der 18 Wertungsprüfungen (WP) über 303,52 Kilometer eine fehlerfreie Leistung. Bei bis zu 200 km/h über Waldpisten und Sprüngen von knapp 50 Metern wurden Mensch und Material extrem gefordert. Prominentester Ausfall von 114 gemeldeten Startern: US-Superstar Ken Block.

"Mit den harten und schnellen Schotterpisten zählte diese Rallye Finnland sicher zu den anspruchsvollsten und spektakulärsten Läufen in diesem Jahr", sagte Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. "Großes Lob an das gesamte Team, das einen prima Job gemacht hat und die kleinen Probleme schnell in den Griff bekommen hat. Die Fahrerteams haben sich bei den schwierigen und anstrengenden Bedingungen in guter Form präsentiert und für unseren WRC-Einsatz im nächsten Jahr wichtige Erfahrungswerte gesammelt."

Volkswagen-Siegesserie hält auch bei 1000-Seen-Rallye an

Andreas Mikkelsen kämpfte mit Problemen, Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen kämpfte mit Problemen, Foto: Volkswagen Motorsport

Vor genau einem Jahr trat das Team von Volkswagen Motorsport in Finnland, dem Land der tausend Seen, das erste Mal seit 1991 wieder bei einem WM-Lauf an. Vergangenes Jahr kamen die Autos leider nicht ins Ziel; diesmal erfüllten die von Volkswagen eingesetzten 270 PS-starken Fabia der Konzernmarke Škoda die Erwartungen - auch wenn die brutalen Materialanforderungen in den finnischen Wäldern nicht spurlos blieben. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia hatten auf der zehnten WP mit einem defekten Stoßdämpfer zu kämpfen. Teamkollege Andreas Mikkelsen und Co-Pilot Ola Floene verloren auf der gleichen Prüfung durch Elektronik-Probleme fast neun Minuten, die nicht mehr aufzuholen waren. Pech hatten die Norweger zudem mit einem Plattfuß auf der letzten WP, der auf der 33,01 Kilometer langen Ouninpohja-Prüfung rund fünf zusätzliche Minuten kostete. Mit einer über die gesamte Rallye kämpferischen Leistung fuhr der 22-jährige Mikkelsen, der mit Co-Pilot Floene für Škoda UK aktuell die Intercontinental Rally Challenge (IRC) anführt, am Ende auf den 27. Rang im Gesamtklassement.