Jari-Matti Latvala feierte bei der Akropolis-Rallye ein Comeback, nachdem er wegen eines Schlüsselbeinbruchs den Lauf in Argentinien verpasst hatte. Zu Beginn der Rallye sah es danach aus, als würde der Sieg zwischen Latvala und Sebastien Loeb entschieden werden. Doch dann erlitt der Finne einen Reifenschaden, nachdem er eine Böschung touchiert hatte. Dadurch fiel er zeitweise auf Rang vier zurück.

Anschließend ging der Ford-Pilot keine Risiken mehr ein und erbte schließlich Rang drei von Teamkollege Petter Solberg. In der abschließenden Power Stage ergatterte Latvala als Zweitschnellster zwei Punkte. "Auf der einen Seite muss ich zufrieden sein, denn ich hatte mir vor der Rallye vorgenommen aufs Podium zu fahren und das ist mir gelungen", erklärte der Finne. "Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, denn ich hätte gewinnen können."

Das Ergebnis spornt den 27-Jährigen an. "Es ist gut, nach dieser langen Pause wieder auf dem Podium zu stehen, aber ich muss jetzt um Siege kämpfen. Das ist alles, was ich tun kann", sagte er. "Es ist unglaublich, dass ich mal wieder eine Rallye angeführt hatte und gut aussah und das nicht in einen Sieg ummünzen konnte. Ich hatte dieses Jahr zu viele Rückschläge dieser Art und es ist für das Team sehr frustrierend." Nun gehe es darum, die kleinen Fehler auszumerzen und dann in Neuseeland die Wende zu schaffen.

Bis zum Unfall perfekt gefahren

Auch Petter Solberg konnte in Griechenland zeitweilig um den Sieg mitkämpfen. Doch auch ihm wurde eine Böschung zum Verhängnis. "Ich habe die Böschung auf der rechten Seite getroffen und das Auto krachte dann in die gegenüberliegende Böschung. Der Einschlag riss das linke Hinterrad ab und das war es dann", berichtete der Norweger. "Es tut mir so leid für das Team, denn ich wollte gewinnen und leider sollte es nicht sein."

Solberg wollte Druck auf Sebastien Loeb ausüben, der mit nur knapp zehn Sekunden Vorsprung in die letzten Prüfungen ging. "Nach den ersten zehn Kilometern lagen wir gleich auf, also beschloss ich, mehr Gas zu geben. Bis zu dem Unfall bin ich perfekt gefahren und habe keine Fehler gemacht. Es ist enttäuschend, aber ich muss nach vorne schauen und positiv bleiben", bilanzierte er.

Rallyes werden in Sekundenbruchteilen entschieden

Ford-Teamchef Malcolm Wilson betonte trotz der Enttäuschung die Knappheit der Entscheidung in Griechenland. "Es war eine der am härtesten umkämpften Rallyes, an die ich mich erinnern kann. Wir haben Jari-Matti als Speerspitze im Kampf um die Führung verloren, hatten aber noch eine zweite Chance mit Petter. Ihn auch noch zu verlieren war doppelt enttäuschend", sagte er.

Dennoch sei das Podiumsergebnis von Latvala positiv, ebenso wie die Tatsache, dass seine Verletzung ihm keine Probleme bereitete. Das sieht auch Ford-Motorsportdirektor Gerard Quinn so. "Jari-Matti ist nach seiner Verletzung stark zurückgekehrt und ein Podestplatz war das Mindeste, was er bei seiner Pace verdient hatte", erklärte er. "Der Kampf um die Führung am Samstag war nervenaufreibend. Petter kämpfte ebenfalls um den Sieg und an einem anderen Tag hätte er vielleicht gewonnen. Rallyes werden in Sekundenbruchteilen entschieden und das haben wir am Sonntag gesehen."