Die Rallye Griechenland, die vom 24. bis zum 27. Mai stattfindet, wird nach der Rallye Argentinien die nächste Herausforderung für Mensch und Material. Nachdem bereits in Südamerika der Sieg durch technische Probleme und Schäden an Reifen und Autos entschieden wurde, könnte sich in Griechenland ein ähnliches Bild bieten.

Die Fahrer können sich nur sehr selten die schöne Natur Griechenlands ansehen, Foto: Citroen
Die Fahrer können sich nur sehr selten die schöne Natur Griechenlands ansehen, Foto: Citroen

Seit 2009 fährt der Rallye-Tross nicht mehr in Athen, sondern ist nach Loutraki, einer Stadt an der Ostküste des Golfs von Korinth gezogen. Hier scheint 'die Akropolis', wie die Rallye Griechenland genannt wird, nach vielen Nomadenjahren nun endlich eine spektakuläre Heimat gefunden zu haben. Die feierliche Eröffnung wird am Donnerstag erneut unterhalb der historischen Akropolis abgehalten, allerdings geht es 2012 danach noch auf eine Stage von rund 25 Kilometern, die gleichzeitig als Rückfahrt in den Servicepark dient.

Die Piloten bestreiten 22 Prüfungen auf insgesamt 409,47 gewerteten Kilometern - damit wird die Route rund 60 Kilometer länger als noch 2011. Am Ende des Wochenendes werden die Wagen 1661,39 Kilometer auf materialmordenden Straßen hinter sich gebracht haben. Denn vor allem große Schlaglöcher in, und gefährliche Felsen an der Strecke, erschweren den Teilnehmern das Leben.

Doch nicht nur das ist ein Grund, warum die Rallye Griechenland als eine der härtesten Veranstaltungen des Kalenders verschrien ist. Auch die sehr hohen Temperaturen, die Mitte Juni herrschen, können den Piloten das Gefühl vermitteln, in einer Sauna zu fahren. Denn bis zu 50° Celsius in den World Rally Cars sind keine Seltenheit.

Auch der Schotterreifen von Michelin wird nicht geschont. Vor allem durch die Schlaglöcher und das harte Aufkommen nach Sprüngen, wird der Reifen mit bis zu drei Tonnen belastet, was dem zehnfachen seiner eigentlichen Belastbarkeit entspricht. "Die rauen Straßen und die Hitze sind hart für die Reifen", bestätigt auch Petter Solberg.

2011 siegte Sebastien Ogier in Griechenland, Foto: Sutton
2011 siegte Sebastien Ogier in Griechenland, Foto: Sutton

Die Liste der möglichen Sieganwärter ist bei der 'Akropolis' groß. 2011 feierte Citroen mit Sebastien Ogier, der in diesem Jahr allerdings in seinem Fabia S2000 von Volkswagen keine Chance auf die vorderen Plätze haben wird. Sein Nachfolger Mikko Hirvonen, der 2009 in Griechenland siegreich war, zeigte in Argentinien ansteigende Form und könnte - sofern sich Citroen nicht anders entscheidet - ein heißer Kandidat sein. Ein Status, den sein Teamkollege Sebastien Loeb prinzipiell bei jeder Rallye hat. Dennoch blickt selbst der achtfache Weltmeister nur auf zwei Erfolge bei der 'Akropolis' zurück.

Schnell sind erneut die beiden Ford-Piloten einzuschätzen, die zu den absoluten Favoriten zählen - sollten sie ihren Ford Fiesta diesmal auf der Strecke halten können. Petter Solberg triumphierte bereits 2004 in Griechenland und ist heiß auf seinen ersten Sieg seit Jahren. Hinter Jari-Matti Latvala steht noch ein kleines Fragezeichen; zwar scheint seine Verletzung auskuriert, doch die 409 Kilometer könnten an seiner Verfassung zehren.